Extrem viel Schnee in den Schweizer Alpen und «sehr grosse» Lawinengefahr – so war der Winter 2018/19.
Lawine
Eindrückliche Staublawine nach einer Sprengung in der Region Zermatt. (Archivbild) - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Dienstag wurde der jährliche Winterrückblick veröffentlicht.
  • Im Winter 2018/19 fiel im Norden der Schweiz aussergewöhnlich viel Schnee.
  • In weiten Teilen wurde kurzzeitig die höchste Lawinengefahrstufe ausgesprochen.
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Der vergangene Winter 2018/19 hat den nördlichen Gebieten in den Schweizer Alpen Schnee in Massen beschert. Die riesigen Mengen liessen die Lawinengefahr zeitweise auf die höchste Stufe ansteigen. 19 Personen verloren ihr Leben in Lawinen.

Mitte Januar 2019 fiel am Alpennordhang mehr als ein Meter Schnee. Von den Urner bis in die St. Galler Alpen und im nördlichen Prättigau waren es sogar mehr als eineinhalb Meter. Dies teilte das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos in dem am Dienstag publizierten Winterrückblick mit.

Besonders im Osten hätten die Niederschläge im Januar Messrekorde gebrochen. An vielen Stationen in Liechtenstein und Nordbünden wurden die (zweit)höchsten Neuschneesummen verzeichnet, die je innerhalb von zehn Tagen gemessen wurden.

«Sehr grosse» Lawinengefahr

Diese grossen Neuschneemengen und stürmische Winde führten laut SLF dazu, dass am 14. Januar in weiten Teilen der Schweizer Alpen vor «sehr grosser» Lawinengefahr, der höchsten von fünf Warnstufen, gewarnt wurde. In dieser Zeit gingen viele Lawinen nieder.

Wie bereits im Winter 2017/18 bewährten sich gemäss SLF die baulichen Schutzmassnahmen, die Gefahrenzonenkarten und die Arbeit der Lawinendienste. Es entstanden ausschliesslich Sachschäden.

In der zweiten Februarhälfte, die warm und trocken war, herrschte eine allgemein günstige Lawinensituation. Gleitschneelawinen bildeten die Hauptgefahr.

Fast 300 Lawinen – Opfer vor allem Sportler

299 Lawinen wurden dem SLF bis Ende April gemeldet. Sie verursachten nicht nur Sachschäden: 19 Personen verloren ihr Leben. Im Durchschnitt der letzten zwanzig Jahre verstarben im Winterhalbjahr 21 Personen in Lawinen.

Mit einer Ausnahme handelt es sich im letzten Winter bei allen Lawinenopfern um Wintersportler, die sich im ungesicherten Gelände aufhielten. In Crans-Montana im Wallis kam ein Pistenpatrouilleur während der Arbeit auf der Piste in einer Lawine ums Leben.

Dem SLF zufolge auffällig ist die Häufung von sechs tödlichen Unfällen am westlichen Alpennordhang. Sie seien auf eine über längere Zeit ungünstig aufgebaute Schneedecke zurückzuführen, was für diese Region eher aussergewöhnlich gewesen sei.

Das SLF betont, Schnee- und Bergsportler sollten die Lawinengefahr auch im Frühling und Sommer beachten. Das Lawinenbulletin erscheine bis auf weiteres täglich am späteren Nachmittag.

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