Verkettung von Faktoren führte zu Entgleisungen in Luzern und Basel

Keystone-SDA
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Bern,

2017 ereigneten sich in den Bahnhöfen Luzern und Basel zwei folgenschwere Entgleisungen. In beiden Fällen war das Zusammenwirken verschiedener Faktoren schuld.

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Einer der entgleisten Wagen kippte beim Unfall im Luzerner Bahnhof gegen einen Fahrleitungsmasten. Für die Reparaturarbeiten war der Zugverkehr während vier Tagen gesperrt. - sda - KEYSTONE/URS FLUEELER

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SUST veröffentlichte ihren Schlussbericht zu den beiden Entgleisungen im Jahr 2017.
  • Im März entgleisten in Luzern ein Eurocity und im November in Basel drei Wagen eines ICE.

Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST schreibt in ihrem Schlussbericht, dass bei beiden Unfällen im Jahr 2017 die Verkettung von mehreren Faktoren zu den Entgleisungen führte. Beide Unfälle ereigneten sich nämlich auf dem gleichen Weichentyp, einer sogenannten «versteilten Doppelkreuzungsweiche».

Und bei beiden Fällen habe «das Zusammenwirken von verschiedenen Faktoren» dazu geführt, dass der äussere Teil des Bahnwagenrades, der sogenannte Spurkranz, der das Rad in Position hält, auf die Schiene auflief und danach entgleiste.

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29. November 2017: Die entgleisten ICE-Wagen bei der Einfahrt des Bahnhofs Basel SBB. - KEYSTONE

Zu diesen Faktoren gehörten ein abgenütztes Rad des Wagens, der als erster entgleiste, ein fehlender Fettfilm auf dessen Spurkranz, ein Defekt an der Querfederung des Drehgestells des erstentgleisten Wagens und ein zu grosser Abstand zwischen dem beweglichen Teil der Weiche – der sogenannten Weichenzunge – und der fixen, durchlaufenden Schiene, Stockschiene genannt.

Gemäss der Sust lagen jedoch alle diese Faktoren innerhalb der anerkannten Toleranzwerte oder sie hätten – wie bei der defekten Federung – überhaupt erst bei der nächsten Revision erkannt werden können.

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März 2017: Nach der Entgleisung eines Eurocity-Zugs musste der Luzerner Bahnhof für vier Tage für sämtlichen Zugverkehr gesperrt werden. - KEYSTONE

Trotzdem empfiehlt die Sust dem BAV, Massnahmen zu prüfen, um sicherzustellen, dass der Abstand zwischen Stockschiene und Weichenzunge so klein bleibt, dass die Gefahr eines Entgleisens nicht besteht. Ausserdem soll das BAV Massnahmen prüfen, damit auch bei komplizierten Gleiskonstellationen «jederzeit die Schmierung der Schienenflanke sichergestellt ist».

Die zwei Entgleisungen im Jahr 2017

Drei Wagen des ICE 75 waren Ende November 2017 bei der Einfahrt in den Bahnhof Basel SBB aus den Schienen gesprungen. Die 500 Passagiere, die sich an Bord des aus Hamburg kommenden Zugs befanden, konnten diesen geordnet verlassen. Nach dem Unfall stand der ganze Bahnhof Basel SBB wegen eines Stromunterbruchs für zwei Stunden komplett still.

In Luzern waren am 22. März 2017 bei der Ausfahrt auf dem Bahnhof zwei Zwischenwagen eines Eurocity-Zuges entgleist. Einer der entgleisten Wagen kippte auf die Seite an einen Fahrleitungsmast. Sieben Zugpassagiere wurden leicht verletzt. Für die Reparaturarbeiten an der Infrastruktur musste der Bahnhof während vier Tagen für sämtlichen Zugverkehr gesperrt werden.

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