Bundesanwaltschaft

Veruntreuung: Bundesanwaltschaft klagt zwei Petrosaudi-Chefs an

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Bern,

Die Bundesanwaltschaft klagt in der Affäre um den malaysischen Staatsfonds 1MDB zwei Führungspersonen des Energieunternehmens Petrosaudi an.

Die Angeklagten sollen zur eigenen oder zur Bereicherung Dritter 1,8 Milliarden Dollar veruntreut und gewaschen haben. (Symbolbild)
Die Angeklagten sollen zur eigenen oder zur Bereicherung Dritter 1,8 Milliarden Dollar veruntreut und gewaschen haben. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Petrosaudis werden wegen der Affäre um den malaysischen Staatsfonds 1MDB angeklagt.
  • Sie sollen 1,8 Milliarden Dollar veruntreut haben.

In der Affäre um den malaysischen Staatsfonds 1MDB klagt die Bundesanwaltschaft zwei Führungspersonen des Energieunternehmens Petrosaudi an. Nach breitangelegter Untersuchung wirft sie den Angeschuldigten Veruntreuung und Geldwäsche vor.

Sie sollen zur eigenen oder zur Bereicherung Dritter 1,8 Milliarden Dollar veruntreut und gewaschen haben, wie die Bundesanwaltschaft (BA) am Dienstag mitteilte.

Dies geschah den Angaben zufolge mittels eines einem Joint Ventures. Die Gelder sollen später in ein islamische Darlehen umgewandelt worden sein. Die Delikte ereigneten sich von 2009 bis mindestens 2015.

Die BA begann ihre Untersuchung im November 2017. Ihre am Bundesstrafgericht in Bellinzona eingereichten Anklagepunkte lauten auf gewerbsmässigen Betrug, ungetreue Geschäftsbesorgung und Geldwäscherei.

Die beiden Angeklagten sollen bei einem Jointventure zwischen Saudi-Arabien und dem Staatsfonds den Eindruck erweckt habe, es gehe um ein Geschäft zwischen Regierungen. Dazu nutzten sie ein Treffen auf einer Jacht bei Cannes.

Anzeige von Whistleblower nicht angenommen

Die Strafanzeige des ehemaligen 1MDB-Whistleblowers und seiner Ehefrau will die BA indes nicht in die Hand nehmen. Der Whistleblower hatte bei der Genfer Staatsanwalt Strafanzeige gegen die beiden am Dienstag angeklagten ehemaligen Petrosaudi-Direktoren eingereicht.

Als Gründe führte er unter anderem Geldwäscherei, Drohung, Erpressung, Nötigung, Freiheitsberaubung und Entführung, Verleumdung, Bestechung und weitere Delikte an.

Xavier Justo
Der Schweizer Whistleblower Xavier Justo deckte einen Milliarden-Skandal um den malaysischen Staatsfonds auf. - keystone

Die BA hielt in ihrer Nichtanhandnahmeverfügung fest, die eingehende Analyse habe ergeben, dass die einzelnen Tatbestände nicht erfüllt, kein hinreichender Tatverdacht gegeben und die Anzeigefrist verjährt sei. Zudem sei Geldwäscherei in der Anklage gegen die Petrosaudi-Verantwortlichen enthalten.

Der Whistleblower Xavier Justo ist ein ehemaliger Petrosaudi-Angestellter. In Thailand war er 2015 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt und 2016 begnadigt worden. Die thailändische Justiz hatte ihm Erpressung des ehemaligen Arbeitgebers mit sensiblen Daten vorgeworfen.

Die Daten des saudi-arabischen Ölkonzerns enthüllten den Abzug von 4,5 Milliarden Dollar aus dem malaysischen Staatsfonds «1 Malaysia Development Berhad» (1MDB). Justo hielt 2018 gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA fest, er sei unschuldig und habe ein Verbrechen aufgedeckt.

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