Verzichten Schweizer wegen Drohungen und Evakuierungen aufs Reisen?
Das Wichtigste in Kürze
- Die Sicherheitslage hat sich seit der Nahost-Eskalation verschärft.
- Das zeigt sich unter anderem daran, dass Monumente oder Flughäfen evakuiert werden müssen.
- Dennoch sind die Auswirkungen auf den Tourismus nur gering.
Die Eskalation im Israel-Krieg hat Auswirkungen bis weit über den Nahen Osten hinaus. Seit den Hamas-Angriffen häufen sich beispielsweise die Bombendrohungen in westlichen Ländern. Immer wieder müssen Touristenattraktionen oder Flughäfen evakuiert werden.
Verzichten Sie wegen der Sicherheitslage aufs Reisen?
Klar ist: Die ganzen Evakuierungen oder Drohungen können für Reisende sehr unangenehm sein. Doch wirkt sich das bei Reisebüros auch bereits auf die Buchungen aus?
Umbuchungen bei Reisen in Israel-Nachbarländer
Kaum, sagt Markus Flick, Mediensprecher des Reiseanbieters Kuoni, auf Anfrage von Nau.ch: «Kuoni verzeichnet im derzeitigen Buchungsverhalten keine Besonderheiten. Lediglich für die Nachbarländer Israels verzeichnen wir punktuell Umbuchungen.»
Es kann sich die Frage stellen, ob man eine Reise durchführt oder nicht. Man orientiere sich dabei an den Reisehinweisen des Eidgenössischen Aussendepartements EDA, sagt Flick. Zudem beobachte man die weltweite Sicherheitslage stets aufmerksam.
Die Kunden von Hotelplan beschäftigen sich zwar mit dem Thema, wie Sprecherin Julia Ochsner sagt: «Wir haben in letzter Zeit vermehrt Anfragen bezüglich der aktuellen Situation erhalten.» Allerdings habe es hinsichtlich der Lage im Nahen Osten nur vereinzelte Absagen gegeben.
Klar ist laut Ochsner in jedem Fall: «Die Sicherheit unserer Kundschaft steht an erster Stelle.» Man würde die Reisenden über die Lage im Reiseziel informieren und beispielsweise empfehlen, je nach Situation grössere Menschenansammlungen zu meiden. Die Rolle des Bundes wird auch bei Hotelplan hervorgehoben: «Bei einer EDA-Reisewarnung informieren wir unsere Kunden schnellstmöglich und reagieren umgehend.»
Tui erhält Kundenanfragen zur Lage in Nahost
Bei Tui klingt es ähnlich. «Stornierungen von Reisen durch unsere Kunden beobachten wir derzeit keine», sagt Sprecherin Sonja Ptassek. Die Gäste seien in der Regel gut informiert über die Lage im Reiseziel.
Auch Tui betont jedoch, dass die Sicherheit oberste Priorität habe. Man stehe daher bei Bedarf in engem Austausch mit den Kunden. Grundsätzlich empfehle man, sich an den Hinweisen des EDA zu orientieren.
Für Israel selbst hat Tui das Reiseprogramm bis Ende November ausgesetzt. Zudem sagt Ptassek: «Zur Reiselage in benachbarten Ländern vor Ort erreichen uns derzeit einzelne Kundenanfragen.»