Vibez Openair streicht Emirates mit Filzstift vom Festival
Das Wichtigste in Kürze
- In Biel findet derzeit die erste Ausgabe des Vibez Openair statt.
- Das Festival deklarierte als Hauptsponsor die Fluggesellschaft Emirates.
- Nachdem Emirates mit einer Klage drohte, strich das Festival den Sponsor wortwörtlich.
Ein Festival, das praktisch aus dem Nichts auftaucht, sorgt für mächtig Wirbel. Das Vibez Openair in Biel findet derzeit zum ersten Mal statt. Das dreitätige Festival erstaunt mit einem Programm voller Headliner. Aber auch mit fast so vielen Negativschlagzeilen.
So ist das Vibez das einzige Festival, welches die deutschen Hass-Rapper Kollegah und Farid Bang auftreten lässt. Genau mit diesen warb das Festival diese Woche für einen exklusiven Besuch. Doch die Rapper waren nicht da. Und nun musste das Vibez auch noch seinen angeblichen Hauptsponsor Emirates wortwörtlich vom Festivalgelände streichen.
Flugriese Emirates prüft rechtliche Schritte
Das Neo-Festival warb mit Emirates als Hauptsponsor auf der Webseite, Plakaten oder auf Social Media. Doch der Flugriese selber wusste anscheinend nichts davon. So stellt er in einer Stellungnahme klar: «Emirates bestätigt, dass es zu keinem Zeitpunkt irgendeine Art von Partnerschaftsvereinbarung mit Vibez gegeben hat.»
Die Fluggesellschaft habe zu keinem Zeitpunkt einer Verwendung des Logos oder des Firmennamens in Verbindung mit dem Festival zugestimmt. Emirates habe mehrmals darum gebeten, «auf die Verwendung seines Logos zu verzichten». Sowie jegliche Art der Bezugnahme auf die Airline zu unterlassen.
Bis vor einer Woche habe das Vibez Openair nicht auf die Aufforderungen reagiert. Daher habe Emirates seine Anwälte angewiesen, «entsprechende rechtliche Schritte einzuleiten.»
Notfallmässige Rettung per Filzstift
Die klare Ansage der Fluggesellschaft kam, eine Woche vor Festivalbeginn, offenbar etwas zu spontan. So hat das Vibez Openair das Emirates-Logo zwar vom Webauftritt entfernt, jedoch nicht vom Festival selber.
Die Eintritts-Bändeli wurden nämlich mit Filzstift bearbeitet, damit das Logo möglichst nicht mehr ersichtlich ist. Auch wurde es auf sämtlichen Plakaten durchgestrichen.
Wie das Festival in einer Stellungnahme erklärt, sei man überrascht über die Mitteilung der Fluggesellschaft. «Es laufen gegenwärtig interne Abklärungen.» Gleichzeitig verweisen die Organisatoren auf eine aktive Zusammenarbeit mit «seiner Exzellenz Suhail Mohammed Al Zarooni.»
Dieser sei mit der Königsfamilie der Vereinigten Arabischen Emiraten verbunden, welche auch die Fluggesellschaft unter seinen Fittichen habe. Ob Emirates das Neo-Openair aufgrund der unklaren Partnerschafts-Verhältnisse wirklich zur Rechenschaft zieht, bleibt abzuwarten.