Hass-Rapper Kollegah und Farid Bang sind in Schweiz willkommen
Das Wichtigste in Kürze
- Rapper Kollegah sorgte 2018 mit antisemitischen Textzeilen für Furore.
- Die Stadt Biel prüfte ein Verbot seines Auftritts am Vibez-Festival für diesen Sommer.
- Nun steht Kollegah trotz allem auf dem Line-Up.
- Aber auch in Zürich darf Kollegah wieder Konzerte geben.
Kann eigentlich über alles Gras wachsen? Die deutschen Hass-Rapper Kollegah (34) und Farid Bang (32) sorgten für mehrere Skandale. Vor eineinhalb Jahren beleidigten die beiden Schweizer Politiker. Diese wollten ihren frauenfeindlichen Song «Ave Maria» im Radio verbieten.
Schliesslich sorgte das Duo mit antisemitischen Songzeilen sogar für die Abschaffung des deutschen Musikpreises Echo. Ihre Text: «Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen».
In der Schweiz galten die beiden daraufhin als rotes Tuch. Das «Albanian Festival» in Schaffhausen gab den Rappern im Mai letzten Jahres einen Korb. Anfang dieses Jahres kriegten die beiden auch im Berner Bierhübeli Hausverbot.
Umso mehr erstaunt ein Blick in die neueste Konzert-Agenda. Kollegah und Farid Bang dürfen am 7. Juni Vibez-Festival in Biel auftreten. Zwar hatte die Stadt ein Verbot geprüft, den Auftritt schliesslich aber durchgewinkt.
So auch in Zürich. Dort tritt Kollegah am 11. November im Komplex 457 auf.
Stadt Zürich kann Kollegah nicht verbieten
Ein Verbot kann die Stadt Zürich vorsorglich nicht aussprechen. Sprecher Mathias Ninck erklärt gegenüber Nau: «Verstösse gegen das Strafgesetz müssen von der Polizei festgestellt werden. Solange sich der Rapper nicht strafbar macht, ist die Durchführung des Konzerts allein Sache des Veranstalters.»
Heisst aber auch: Der Veranstalter Act Entertainment haftet für einen reibungslosen Ablauf.
Das Konzert hat man bisher auf Anfrage noch nicht kommentiert. Auf der Veranstalter-Webseite wird aber angekündigt: «Kollegah wird im November 2019 das Komplex 457 abreissen!»
Der Bieler Veranstalter des Vibez Festivals begründet den Auftritt mit der Beliebtheit der Rapper beim deutschen Publikum. Das Festival solle so «zu einer multikulturellen Plattform mit internationalem Niveau werden.»