Obwohl Schwimmunterricht im Lehrplan 21 enthalten ist, haben 13 Prozent der heute 13- bis 15-Jährigen laut einer Umfrage keinen erhalten.
Schwimmunterricht
Beim Schwimmunterricht hinkt die Schweiz hinterher. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einer Umfrage gibt es in der Schweiz Schwierigkeiten im Schwimmunterricht.
  • 13 Prozent der heute 13- bis 15-Jährigen haben keinen solchen Unterricht erhalten.
  • Dabei gehört er laut Lehrplan 21 zum Unterricht.
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In den Schweizer Schulen haben 13 Prozent der heute 13- bis 15-Jährigen nach Angaben von deren Eltern keinen Schwimmunterricht erhalten. Das zeigt eine von der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft durchgeführte Umfrage bei über Tausend Eltern im ganzen Land.

Dabei sei der Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht Teil des Lehrplans 21, der in 21 Kantonen zur Anwendung kommt. Das schreibt die Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) in einer Mitteilung von dieser Woche. Dieser Lerninhalt stelle eine Grundlage für eine nachhaltige Ertrinkungsprävention in der Schweiz dar.

Hast du in der Schule Schwimmunterricht gehabt?

Er werde auch als bedeutend erachtet: 87 Prozent der befragten Eltern bewerteten diesen Unterricht als wichtig oder sehr wichtig. Und ebenfalls 83 Prozent von rund 400 befragten Schulleiterinnen und -leitern.

Die Umfrage ergab auch, dass nur 66 Prozent der Schulleiterinnen und Schulleiter einen Wasser-Sicherheits-Check (WSC) einsetzt. Mit diesem wird die Kompetenzen der Schüler getestet.

Die SLRG fordert nun, dass auch Seen für den Schwimmunterricht eingesetzt werden. Dies, weil laut den Eltern ein Mangel an Hallen- oder Freibädern Grund ist für den fehlenden Schwimmunterricht. Auch sei die Ausbildung von Lehrkräften zu verbessern.

50 Menschen ertrinken in der Schweiz Jahr für Jahr

Knapp 40 Prozent der Eltern sehen nicht genügend oder fehlende Hallen- oder Freibäder als Grund für den fehlenden Schwimmunterricht. Auch ein langer Anreiseweg wurde von vierzehn Prozent der Eltern als Grund angegeben.

Laut der SLRG gab eine Mehrheit der befragten Eltern an, sie sei offen für Schwimmunterricht in einem See: wenn die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen getroffen würden. Auch ein Drittel der befragten Schulleitenden und Lehrpersonen wäre dafür offen.

Die SLRG selber hält einen Schwimmunterricht in Seen «durchaus» für möglich. Dies mit geeigneten Konzepten sowie einer entsprechenden Ausbildung der jeweiligen Lehrpersonen. Schon 2017 erhob sie entsprechende Forderungen.

Sie weist darauf hin, dass Jahr für Jahr rund 50 Menschen in der Schweiz ertrinken. Es werden auch jeweils rund 18'000 Schwimm- und Badeunfälle registriert.

«Die SLRG ist überzeugt, dass Schwimm- und Wassersicherheit in der öffentlichen Schule ein zentraler Wirkungshebel in der Ertrinkungsprävention ist. Und möchte die Schulen bei der Umsetzung entsprechender Inhalte unterstützen», heisst es in der Zusammenfassung der Umfrageresultate der SLRG.

Heterogenität in Klassen als zentrale Herausforderung

Sie schreibt auch, dass laut der Umfrage im laufenden Jahr mehr Kinder in den Städten eine Wasserausbildung durchlaufen haben. Dies im Vergleich zu der Agglomeration und auf dem Land.

Befragt wurden von der SLRG in Zusammenarbeit mit dem Umfrageforschungsinstitut Gfs.Zürich 1014 Eltern von sechs- bis 15-jährigen Kindern, die sich in der obligatorischen Schule befinden.

Sie wohnen in der Deutsch-, Westschweiz oder im Tessin. Erfasst wurden so rund 1600 Kinder. Die Befragung fand im Februar dieses Jahres statt.

Im Mai und Juni dieses Jahres wurden ebenfalls befragt 788 Lehrpersonen, 125 externe Schwimmlehrpersonen und 401 Schulleiterinnen oder Schulleiter. Die Lehrpersonen nannten die grosse Heterogenität in den Klassen als zentrale Herausforderung im Schwimmunterricht.

Laut der Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz (D-EDK) haben alle 21 deutsch- und mehrsprachigen Kantone Lehrpläne beschlossen und veröffentlicht. Diese basieren auf dem Lehrplan 21.

In diesem Plan wird als Ziel formuliert, dass Schüler eine Situation im, am und auf dem Wasser bezüglich Sicherheit einschätzen. In Gefahrensituationen sollten sie verantwortungsbewusst handeln können.

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