Viele Versäumnisse führen zu Geldnot von Westschweizer Spital

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Rennaz,

Die finanzielle Schieflage des Spitals Riviera-Chablais (HRC) in Rennaz VD ist auf Mängel bei der Budgetüberwachung und der Finanzverwaltung sowie bei der laufenden Verwaltung der Aktivitäten zurückzuführen. Besonders in der Umzugsphase gab es viele Versäumnisse.

Kaum eröffnet und schon in finanziellen Schwierigkeiten: Das Spital Riviera Chablais in Rennaz VD. (Archivbild)
Kaum eröffnet und schon in finanziellen Schwierigkeiten: Das Spital Riviera Chablais in Rennaz VD. (Archivbild) - sda - Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Das Wichtigste in Kürze

  • Zu diesem Schluss kommen Experten in einem Bericht, der am Freitag veröffentlicht wurde.

Die Untersuchung wurde von den Regierungen der Kantone Waadt und Wallis in Auftrag gegeben.

Das interkantonale Spital Rennaz im Waadtländer Chablais war erst im Herbst 2019 eröffnet worden. Bereits im Frühling geriet das Spital in Geldnot.

Die beiden Kantone halfen mit einer Finanzgarantie von 80 Millionen Franken aus. Ohne dieses Geld hätte ab Mitte Jahr ein Zahlungsausfall bei den Löhnen der rund 1500 Angestellten und den Lieferantenrechnungen gedroht.

Die effektive Aktivität des HRC sei während des Umzugs ungenügend erfasst worden, heisst es im gemeinsamen Bericht der kantonalen Finanzkontrolle des Kantons Waadt und des Walliser Finanzinspektorates. Zudem hätten wichtige Finanzinformationen gefehlt.

Ein Grund für das hoch defizitäre Ergebnis von 2019 sei ein zu ambitioniertes Budget gewesen, das den Umzug nicht genügend berücksichtigt habe, hiess es. Laut dem Bericht wurden die vom HRC angekündigten Verluste ohne Zwischenabschluss der Buchhaltung oder fundierte Berechnungen geschätzt.

Nach Ansicht der Experten hatte das HRC keine klare Vorstellung von seiner finanziellen Situation und konnte das Ausmass des Verlustes nicht voraussehen. Der Spitalrat verfügte nicht über die richtigen Informationen, um die zuständigen Dienststellen der beiden Kantone über die kritische Situation des HRC zu informieren und einen Massnahmenplan für eine Sanierung einzuleiten.

Aus den internen Sitzungen der Generaldirektion und den verfügbaren Finanzinformationen geht hervor, dass die Generaldirektion über keine genauen Zahlen zur vorläufigen finanziellen Situation verfügte. Der Direktion war das Ausmass des Fehlbetrages bis zum Rechnungsabschluss im März 2020 nicht bekannt.

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