Vifor Pharma bleibt auf Wachstumskurs im ersten Halbjahr
Das Unternehmen Vifor Pharma soll nach einem guten ersten Halbjahr 2018 im Gesamtjahr noch stärker wachsen als bislang in Aussicht gestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Pharmaunternehmen Vifor Pharma ist gut 2018 gestartet.
- Nun sei es das Ziel bis 2020 Umsätze von mehr als zwei Milliarden Franken zu erreichen.
Das Management von Vifor Pharma hat sich ein paar klare Ziele gesetzt. So soll das Unternehmen nach einem guten ersten Halbjahr 2018 nun im Gesamtjahr noch stärker wachsen als bislang in Aussicht gestellt. Das Ziel, im Jahr 2020 Umsätze von mehr als zwei Milliarden Franken zu erreichen, wird bekräftigt und auch für 2025 erklärte der VR-Präsident Etienne Jornod vor Journalisten und Analysten, dass es sein Ziel sei, das jährliche Wachstum auch bis dahin fortzusetzen.
Mit der genaueren Planung bis 2025 müssen sich Investoren und Analysten allerdings noch etwas gedulden. Diese sollen laut Finanzchef Colin Bond erst am Investorentag im Oktober kommuniziert werden.
Jahresziele nach gutem Halbjahr erhöht
Mit der aktuellen Zielsetzung haben Marktteilnehmer an diesem Mittwoch auch zunächst genug Gesprächsstoff. Nachdem das Pharmaunternehmen den Umsatz in den ersten sechs Monate 2018 um gute 23 Prozent auf 747,4 Millionen Franken gesteigert und auch den ausgewiesenen EBITDA auf 192 Millionen Franken (VJ 132,9 Millionen) erhöht hat, wurden nun die Jahresziele angehoben.
Angesichts der guten Entwicklung hat Vifor auch seine Ziele für das Gesamtjahr erhöht. Demnach rechnet das Unternehmen zu konstanten Wechselkursen nun mit einem Umsatzplus von mehr als 15 Prozent. Den EBITDA will Vifor um mehr als 25 Prozent steigern. Bislang lauteten die Ziele hier: Umsatzplus von mehr als 10 Prozent und EBITDA-Wachstum von mehr als 20 Prozent.
Unter dem Strich bleiben aus dem fortgeführten Geschäft nach Minderheiten im ersten Halbjahr 118 Millionen Franken übrig. Hier stand im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust in Höhe von 10 Millionen zu Buche. Allerdings spielte hier ein Sondereffekt mit hinein. Ein konzerninternes Darlehen wurde zurückbezahlt und verursachte einen starken Währungsgewinn.
Mittelfristziele bestätigt
Die mittelfristigen Ziele bis 2020 haben ebenfalls weiterhin Bestand. Demnach bleibt es dabei, dass Vifor ab dann die Umsatzschwelle von zwei Milliarden Franken erreichen soll. Diese Pläne sollen nicht zuletzt durch die beiden Schlüsselmedikamente Ferinject und Veltassa getragen werden. Bei Ferinject hatte COO Stefan Schulze im März erklärt, dass die Umsatzmilliarde ab 2019 ins Auge gefasst werden könne, um sie dann 2020 hoffentlich zu knacken.
Bei Veltassa gibt sich das Management ebenfalls zufrieden mit der bisherigen Entwicklung. Der Umsatz blieb mit knapp 37 Millionen Franken zwar unter den Analystenschätzungen, für das Gesamtjahr hat sich das Unternehmen aber eine Zielmarke von 90 Millionen US-Dollar auf die Fahnen geschrieben. Auf die Frage, ob dies erreichbar sei, erklärte der Finanzchef, der Juli sei der bislang stärkste Monat für Veltassa gewesen. Konkrete Summen nannte er allerdings nicht.
Durch Konkurrenzmittel steigt Bekanntheit von Veltassa
Dass zuletzt in den USA ein Konkurrenzmittel für Veltassa zugelassen wurde, besorgt die führenden Manager von Vifor nicht weiter. Wie VR-Präsident Jornod gegenüber AWP erklärte: «Der Eintritt von AstraZeneca in diesen Bereich wird die Bekanntheit für die Behandlungsmöglichkeiten von Hyperkaliämie erhöhen und somit eine positive Auswirkung auf den Gesamtmarkt haben.»
Analysten hatten sich grundsätzlich eher positiv über das Zahlenwerk geäussert, allerdings die Entwicklung von Veltassa leicht moniert. Am Markt sorgten die Zahlen, die durch die Bank über dem Konsens lagen, für Gewinnmitnahmen. Zur Erinnerung: Mit einem Kursplus von mehr als 50 Prozent haben die Vifor-Aktien den besten Lauf unter den Blue Chips seit Jahresbeginn. Am Nachmittag verlieren sie gegen 16.00 Uhr 3,7 Prozent, während der SPI um 0,48 Prozent nachgibt.