Gemäss Zwischenresultat schafft Stephanie Eymann von den Liberalen den Sprung in die Basler Exekutive bereits im ersten Wahlgang.
Stephanie Eymann
Stephanie Eymann (LDP). - SDA

Das Wichtigste in Kürze

  • Stephanie Eymann von den Liberalen könnte den Sprung in die Basler Regierung schaffen.
  • Die Wahlen muss die Leiterin der Baselbieter Verkehrspolizei aus der Quarantäne verfolgen.
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Stephanie Eymann von den Liberalen geht als Überraschungskandidatin der Basler Regierungsratswahlen hervor. Gemäss Zwischenresultat schafft die Juristin den Sprung in die Exekutive bereits im ersten Wahlgang. Dies, obwohl sie in Basel-Stadt politisch unerfahren ist.

Freud und Leid liegen bei Stephanie Eymann derzeit nahe beieinander: Der 41-jährigen gelingt die Wahl in die Exekutive nach Auszählung der brieflichen Stimmen mit 23'725 Stimmen bereits im ersten Anlauf.

Die Wahlen muss die Leiterin der Baselbieter Verkehrspolizei und ehemalige Staatsanwältin allerdings von zu Hause aus verfolgen: Eymann befindet sich in Quarantäne, weil ihre Eltern positiv auf das Coronavirus getestet wurden und im Spital sind.

«Ich freue mich riesig über das wunderbare Zwischenresultat»

«Ich freue mich riesig über das wunderbare Zwischenresultat, das über meinen Erwartungen liegt. Ich befinde mich momentan aufgrund der Spitalaufenthalte meiner Eltern aber zwischen zwei Welten», sagte Eymann auf Anfrage.

Ihr gutes Abschneiden führt sie unter anderem darauf zurück, dass sie und ihre drei bürgerlichen Kollegen Baschi Dürr (FDP), Conradin Cramer (LDP) und Lukas Engelberger (CVP) einen «glaubhaften und ehrlichen» Wahlkampf geführt hätten.

Eymann, ist eine politische Quereinsteigerin in Basel-Stadt. Sie wohnt erst seit einem Jahr wieder im Stadtkanton, davor lebte während fast 20 Jahren in Eptingen BL und sass dort einige Jahre für die FDP im Gemeinderat.

Dennoch ist ihr Familienname im Stadtkanton Programm: Ihr Vater Felix Eymann sass bis vor Kurzem für die Liberalen im Grossen Rat, ihr Onkel ist der ehemalige Regierungsrat und amtierende Nationalrat Christoph Eymann (LDP) und ihr Cousin ist der Basler CVP-Präsident Balz Herter. Nun steht Eymann kurz davor, die erste bürgerliche Frau im siebenköpfigen baselstädtischen Regierungsrat zu werden.

Regierungspräsidium geht über zweiten Wahlgang

Inwiefern ihr gutes Resultat auch auf ihren Familiennamen zurückzuführen ist, kann Eymann nicht sagen. «Es gab ja auch sehr negative Stimmen am Anfang und Leute, die von einem Clan-Anspruch geredet hatten», sagte Eymann. Das habe sie nie verstanden. Sie habe das Gefühl, dass sie ihren eigenständigen Werdegang im Wahlkampf hervorgehoben und gezeigt habe, dass sie kein Abziehbild ihrer Familie sei.

Auch wenn Eymann den Sprung in die Basler Regierung gemäss Zwischenresultat im ersten Anlauf schafft, das Rennen um das Regierungspräsidium entscheidet sich erst im zweiten Wahlgang am 29. November. Stephanie Eymann lag bei den brieflichen Stimmen im ersten Wahlgang aber mit 15'982 Stimmen auch bei der separaten Wahl für das Präsidium 1'819 Stimmen vor der amtierenden Präsidentin Elisabeth Ackermann (Grüne).

Das Resultat von Eymann ist auch für die FDP eine bittere Pille. Zwar sind FDP, CVP und LDP gemeinsam mit einem Vierticket zu den Wahlen angetreten, aber der amtierende Justiz- und Sicherheitsdirektor Baschi Dürr (FDP) holte gemäss Zwischenresultat 2'374 Stimmen weniger als Eymann und muss wohl in den zweiten Wahlgang.

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