VSE-Präsident stützt Massnahmen des Bundesrates in der Energiekrise
Die Elektrizitätsbranche findet die Massnahmen des Bundes «ausreichend». Laut ihrem Präsidenten Wider könne man noch nicht weitergehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Dachverband der Elektrizitätsbranche stützt die Massnahmen des Bundesrates.
- Es sei richtig, die Bevölkerung zu sensibilisieren.
- Präsident Wider unterstützt auch die viel kritisierte Energiestrategie 2050.
Der Bundesrat hat mit seiner Strategie zur Vermeidung einer drohenden Energieknappheit im nächsten Winter richtig gehandelt. Es sei noch zu früh, um wesentlich weiter zu gehen, sagte Michael Wider, Präsident des Dachverbandes der Schweizer Elektrizitätsbranche.
Es sei eine wichtige Botschaft der Landesregierung an die Schweizer Bevölkerung gewesen, dass jede Kilowattstunde zähle, um gut durch den Winter zu kommen. Das sei im Moment ausreichend. Derzeit befänden sich zahlreiche Projekte in der Umsetzung.
Sollte es tatsächlich zu einem Strommangel kommen, wäre dies wohl erst im Frühjahr 2023 der Fall, sagte Wider, der den Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) präsidiert, in einem Interview mit der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps».
Es sei noch zu früh, um Wasser in Staudämmen zu speichern. Der Herbst sei statistisch gesehen eine niederschlagsreiche Jahreszeit.
Wider steht ferner hinter der Energiestrategie 2050 des Bundes, die in den letzten Wochen vor allem von der SVP massiv kritisiert worden war. Sie stütze sich jedoch zu sehr auf Import ab und der Annahme, dass der Markt allein die Versorgungssicherheit garantieren könne.
Es sei jedoch schon zuvor versäumt worden, den wachsenden Bedarf der Bevölkerung zu berücksichtigen. Es sei eher der Status quo verwaltet worden, sagte Wider weiter.