Waadtländer Journalist wegen falscher Behauptungen verurteilt
Der Waadtländer Journalist Fabien Dunand wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Grund dafür ist Verleumdung
Das Wichtigste in Kürze
- Fabien Dunand wurde wegen Verleumdung verurteilt.
- Der Waadtländer Journalist muss 150 Tagessätze ohne Bewährung bezahlen.
- Er habe das Bauunternehmen Orllati fälschlicherweise beschuldigt.
Der Waadtländer Journalist Fabien Dunand ist am Donnerstag vom Polizeigericht Lausanne wegen Verleumdung und Schreckung der Bevölkerung zu 150 Tagessätzen ohne Bewährung verurteilt worden. Er hat laut dem Gericht fälschlicherweise behauptet, das Bauunternehmen Orllati habe Trinkwasser verschmutzt und die ehemalige Regierungsrätin Jacqueline de Quattro und ihr Umweltdepartement hätten weg geschaut.
Der ehemalige Chefredaktor der Waadtländer Zeitung «24 heures» sah sich als Whistleblower. Er hatte Ende 2016, Anfang 2017 und 2018 zunächst anonym in mehreren Briefen an Behörden und verschiedene Medien das Bauunternehmen Orllati der massiven Umweltverschmutzung beschuldigt, so etwa in einer Naturschutzzone in Bioley-Orjulaz VD. Gleichzeitig warf er dem Kanton vor, die Augen vor illegalen Praktiken zu verschliessen. Dass die anonymen Anschuldigungen von Dunand ausgingen, hatte die Zeitung «Le Temps» später enthüllt.
Dunand legte Berufung ein
Die Waadtländer Staatsanwaltschaft hatte Dunand im August per Strafbefehl wegen übler Nachrede zu einer Geldstrafe von 150 Tagessätzen zu 60 Franken auf Bewährung verurteilt. Zum Prozess kam es, weil Dunant gegen den Strafbefehl Berufung einlegte.
Laut dem Polizeigericht waren die Vorwürfe allesamt falsch. Sie schreckten die Bevölkerung unter Vorspiegelung falscher Tatsachen auf und schadeten dem Ruf der Kantonsbehörden und namentlich demjenigen de Quattros. Dunand habe dies nur getan, um zu schaden. Sein Verhalten sei «armselig» und eines ehemaligen Journalisten seines Formates «unwürdig», sagte der Präsident des Polizeigerichts, Pierre Bruttin.