Wachsende Bedrohung durch russische Spionage in der Schweiz
NDB-Chef Dussey warnt vor der gestiegenen Gefahr russischer Spionage. Auch die Terrorismus-Bedrohung durch den Islamischen Staat und Al Kaida sei weiter hoch.
Das Wichtigste in Kürze
- In Russen-Vertretungen in der Schweiz sind laut NDB-Chef Dussey Dutzende Offiziere aktiv.
- Die Gefahr russischer Spionage und Cyber-Angriffe sei für die Schweiz gestiegen.
- Die Bedrohungs-Lage durch verbotene Informationen aus Russland habe sich nicht verändert.
Die Bedrohung durch Spionage in der Schweiz hat in den letzten Jahren laut Geheimdienstchef Christian Dussey stetig zugenommen. Sie ist daher seit langem ein Hauptaugenmerk des NDB.
Allerdings habe der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) seit dem Beginn des Ukraine-Krieges keine Veränderung der Bedrohung durch verbotene Informationen aus Russland in der Schweiz feststellen können. Genf sei nach wie vor das Herzstück der Spionage in der Schweiz, sagt Dussey in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen.
Und der NDB wisse, dass dort in den diplomatischen und konsularischen Vertretungen Russlands mehrere Dutzend Offiziere aktiv seien. Auf der anderen Seite sei die Bedrohung durch Cyber-Attacken seit Beginn des Krieges gestiegen und sei sehr real.
Auch die terroristische Bedrohung durch den Islamischen Staat und seine Unterstützer sei nach wie vor hoch. Ebenso bleibe die Bedrohung durch die Al Kaida aktuell. Diese Bedrohung werde jedoch immer diffuser, da sie seit 2020 immer mehr auf Einzelpersonen beruhe, die isoliert handelten.