Waldeigentümer sollen Douglasien statt Tannen und Fichten pflanzen

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Bern,

Schweizer Waldeigentümer sollen nach Ansicht der Holzindustrie vermehrt die Nadel-Baumart Douglasie pflanzen als Alternative zu Tannen und Fichten. Die beiden letzteren kämen durch die Klimaerwärmung vor allem in tieferen Lagen unter Druck.

Ein Forstwart legt die Motorsäge an den Stamm einer rund hundert Jahre alten Douglasie. (Archivbild)
Ein Forstwart legt die Motorsäge an den Stamm einer rund hundert Jahre alten Douglasie. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/WINFRIED ROTHERMEL

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit der Douglasie biete sich eine interessante Alternative an, die auch in Zukunft die Nachfrage der Holzwirtschaft bedienen könne und gleichzeitig die Klimastabilität des Waldes erhöhe, teilte die Schweizer Task Force Wald+Holz+Energie der Rohholzverarbeiter aus dem Holz- und Energiesektor am Freitag mit.

Sie pries in Flyern an die Waldeigentümer die Vorteile dieser Baumart an.

Ursprünglich stammt die Douglasie aus Küstengebieten im westlichen Nordamerika. In die Schweiz eingeführt wurde der Baum gemäss der Holzwirtschaft 1827. Heute macht sein Anteil am Gesamtvorrat aller Baumarten in der Schweiz gerade mal 0,32 Prozent aus. Er ist in Tieflagen in der ganzen Schweiz anzutreffen. Die Douglasie wurde jüngst vermehrt angepflanzt. In den Nachbarländern Frankreich und Deutschland liegen die Bestände rund zehnmal höher.

Gemäss der Holzindustrie übersteht die Douglasie Sommerhitze und -dürre deutlich besser als Fichte, Tanne oder Waldföhre. Sie ist an günstigen Standorten zudem standfester. Weiter ist sie den Angaben zufolge schädlingsresistenter, verdunkelt weniger als etwa die Buche und versauert die Böden weniger als Fichten. Ökonomisch ergebe sie eine zwei- bis dreimal höhere Wertleistung pro Hektare im Vergleich zu Fichten und Tannen.

Ein Wunderbaum ist die Douglasie aus Sicht von Wissenschaftlern allerdings nicht. Steigen die Temperaturen weiter leicht an, so würde dies in den nächsten 50 Jahren auch der Douglasie in tiefen Lagen Probleme bereiten, sagte Ökologe Thomas Wohlgemuth von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Ökologisch sei der Baum für die Böden gut verträglich und als Beimischung kein Problem, sagte Wohlgemuth weiter. Allerdings wären Reinbestände oder eine Dominanz der Baumart nicht gut für die Waldbiodiversität.

Reinbestände hätten deutlich negative Einflüsse etwa auf Insekten und Spinnen, sagte der Forscher weiter. Weil diese auf der Douglasie seltener vorkommen, fänden auch die Vögel den Baum weniger attraktiv. Zudem dürften sich Schadorganismen längerfristig an die Douglasie anpassen, insbesondere wenn diese immer zahlreicher angepflanzt werde.

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