Walter Kielholz: Ex-CS-Präsident steht hinter seinen Entscheiden
Walter Kielholz gilt als umstrittener Ex-Präsident der Credit Suisse. In einem Interview gibt er an, seine damaligen Entscheidungen nicht zu bereuen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der ehemalige CS-Präsident Walter Kielholz bereut seine damaligen Entscheidungen nicht.
- Der frühere Top-Manager verteidigt die Einstellung von Urs Rohner.
Der Ex-Präsident der Credit Suisse, Walter Kielholz, hat in einem Interview mit Tamedia ausgepackt. Seine damaligen Entscheidungen würde er nicht bereuen, meint er. Besonders die Vorwürfe der SVP weist er von sich. Jedoch gibt er zu, dass man bei der Boni-Auszahlung auf die Bremse hätte treten müssen.
Die SVP ist der Meinung, dass die Krise der Credit Suisse an einer «Misswirtschaft und einem FDP-Filz» liegt. Walter Kielholz gibt jedoch an, kein Mitglied der FDP auf entscheidender Funktion gefunden zu haben.
Auch die Kritik an der Personalpolitik wehrte der ehemalige Verwaltungsrat der CS ab. Noch heute könne er hinter der Einstellung vom damaligen Präsidenten Urs Rohner stehen.
Beim Bonus an CEO Brady Dougan von 70 Millionen Franken hätte man aber auf die Bremse stehen müssen, sagte Kielholz. Eine grundsätzliche Deckelung von Boni sei in der Schweiz aber nicht praktikabel. «Die Leute gehen dahin, wo sie mehr verdienen.»
Walter Kielholz bemängelt fehlendes Einschreiten der SNB und Finma
Wo geschahen Fehler? Die Nationalbank und die Finanzmarktaufsicht hätten letzten Herbst einschreiten sollen, um die Liquidität der CS sicherzustellen, sagte Kielholz.
Dann flossen zu viele Kundengelder ab. Ein Risiko, dass nicht auszuradieren sei. «Sie können eine Bank nicht so reformieren, dass sie keine Bank mehr ist.»
Der ehemalige CS-Präsident zeigte sich nicht sicher, ob die neue UBS zu gross für die Schweiz ist. «Denn im Krisenfall braucht es vor allem auch den politischen Willen.»
Kielholz war von 2003 bis 2009 Präsident der CS. Von 1999 bis 2014 sass er im Verwaltungsrat der Grossbank.