War eine Affäre der Grund für den Rücktritt von Gottfried Locher?
Gottfried Locher, Ex-Präsident der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, soll wegen einer Affäre zurückgetreten sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Zuerst Sabine Brändlin, dann Gottfried Locher: Zwei Rücktritte erschütterten die EKS.
- Nun wird publik, die beiden sollen eine Affäre gehabt haben.
Zwei gewichtige Rücktritte hatte die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS) kürzlich zu verkraften. Erst trat Ende April überraschenderweise Sabine Brändlin aus dem obersten Leitungsgremium aus.
Dann folgte der Rücktritt des EKS-Präsidenten Gottfried Locher Ende Mai. Er nannte jedoch keinen Grund für sen sofortigen Rücktritt. In einer Medienmitteilung wurde von einer eingeschränkten Handlungsfähigkeit eines Geschäfts gesprochen. Der Austritt werde noch untersucht, hiess es weiter.
Affäre flog wegen Vorwürfen gegen Locher auf
Nun habe der Rat der Kirche gemäss der «Aargauerzeitung» mitgeteilt, Brändlin und Locher hatten bis im vergangenen Jahr eine Affäre. Die Affäre sei aufgeflogen, weil eine frühere Angestellte Locher Grenzverletzungen vorgeworfen habe.
Der Rat für Prävention von Grenzverletzungen und sexuellen Übergriffen leitete eine Untersuchung ein. Ausgerechnet Sabine Brändlin war bis zu ihrer Demission ein Mitglied dieses Rates. Bei den Untersuchungen sollen so auch die restlichen Mitglieder von der Affäre erfahren haben. Ein Ratsmitglied habe danach bereits den Rücktritt der Beiden gefordert.
Gemäss dem Aarauer Kirchenratspräsidenten Christoph Weber-Berg soll Locher seine Macht missbraucht haben. Er habe dabei sich Frauen mehrfach ungebührlich genähert – auch gegen ihren Willen.
