Was lief beim Schulungsflug von Gian Luca Barandun schief?
Das Wichtigste in Kürze
- Ski-Profi Gian Luca Barandun (†24) kommt bei einem Gleitschirm-Unfall ums Leben.
- Dem Bündner ist ein Steilspiralen-Manöver zum Verhängnis geworden.
Gian-Luca Barandun kam bei einem Schulungsflug ums Leben. Was versteht man darunter? «Ein Schulungsflug ist nichts weiteres als ein Flug unter Aufsicht eines Fluglehrers», sagt Beni Stocker, der beim Schweizerischen Hängegleiter-Verband zuständig für Ausbildung und Sicherheit ist. Man dürfe aber an einem solchen Schulungsflug alleine fliegen. Dies war auch beim tragischen Tod von Gian Luca Barandun (†24) der Fall, der nach einem Steilspiralen-Manöver ums Leben kam.
Was genau ist eine Steilspirale? Eine Steilspirale bezeichnet vereinfacht gesagt eine Richtungsänderung, eine längere Kurve, in der sich der Schirm neigt. «Es kann von langsamen Geschwindigkeiten bis zu sehr schnellen gehen», erklärt Stocker. Man wisse bei Barandun aber nicht genau, was wirklich passiert sei. «Langsame Spiral-Manöver können durchaus auf einem Schulungsflug geübt werden.» Man könne es auch ins Extreme treiben, dann drehe sich der Schirm um den Piloten und die Richtungsänderung werde immer schneller. Dies würde aber niemals in einer Schulung passieren.
Wer entscheidet, ob die Bedingungen einen Flug zulassen? Stocker: «Das entscheidet einzig die zuständige Flugschule.» Im Falle von Barandun hätte also die Flugschule der Region entscheiden müssen, ob beispielsweise zu viel Wind herrschte, oder ob der Flug zulässig sei. Windbedingungen seien schwierig einzuschätzen. «Die Wetterlage kann sich mit der Höhe sehr schnell ändern», erläutert Stocker. Fakt sei: Auf Flughöhe sollte kein starker Wind wehen.