Was tun gegen den Fachkräftemangel?

Rund um Weiterbildung
Rund um Weiterbildung

Basel,

Fachkräftemangel ist auch eine Chance für den Nachwuchs.

Pexels: Chance für den Nachwuchs
Pexels: Chance für den Nachwuchs - Community

Das Wichtigste in Kürze

  • Besonders stark gesucht sind Nachwuchstalente als Architekten, Bauingenieure, Elektroingenieure.
  • Immer öfters müssen die Unternehmen mit weit mehr als guten Karriereaussichten und gutem Lohn werben.

Fachkräftemangel ist auch eine Chance für den Nachwuchs

Dass der Fachkräftemangel bei den Technikerinnen und Technikern eine grosse Chance bedeutet, betonen auch die Trendscouts der HR Branche. Mit der „Smartifizierung“ der Städte und der Digitalen Transformation in den Arbeitswelten 4.0 wird auch der Bereich Cleantech boomen wie kaum ein anderer. Als «Oase für grüne Technologie» sehen die Zukunftsforscher Mitteleuropa in wenigen Jahren. Es wird stetig in erneuerbare Energien investiert. So wird man immer häufiger die Berufsbezeichnungen «Abfall-Designer», Energieberater/in mit eidgenössischem Fachausweis, Fachmann/Fachfrau Entsorgungsanlagen und Rohstoffaufbereiter/in hören. Der Umwelt- und Klimaschutz schaffe «grüne Arbeitsplätze» sagen die Experten. In den letzten drei Jahren hat sich der Berufsmarkt dementsprechend angepasst. Somit haben eben genau die Techniker/innen HF in Energie und Umwelt besonders gute Aussichten. Laut einer Oxford-Studie zur Zukunft des Arbeitsmarktes bleiben diese Berufe auch im Jahr 2030 noch immer stark im Trend. Generell sind aber Berufe gefragt, die viel mit dem Vernetzen von Fähigkeiten zu tun haben oder als Schnittstellen zwischen Berufsgruppen fungieren. Dies gilt auch für Ingenieurberufe (Architekten, Bauingenieure, Elektroingenieure), Berufe der Humanmedizin und Pharmazie (auch Ärzte, Apotheker und Praxisassistenten) und für (Wirtschafts-)Informatiker/innen. Da herrscht ebenfalls noch Fachkräftemangel und gute Leute werden stark gesucht.

Gute Fachkräfte finden und im Betrieb halten

Genügend Fachkräfte auszubilden ist das eine, diese dann auch für das Unternehmen zu gewinnen und in der Organisation zu halten das andere. Die neuen Generationen von Mitarbeitenden lassen sich nicht mehr alleine mit einem guten Lohn und Karriereaussichten binden. Viel mehr stehen die Sinnhaftigkeit der Aufgabe und der Gestaltungspielraum im Vordergrund. Arbeit muss Spass machen, wertschätzt werden und sich gut mit der Familie und der Freizeit in Einklang bringen lassen.

Auch an den Führungsstil der Vorgesetzten werden ganz andere Ansprüche als früher gestellt. Hier kommen neue Berufsbilder, wie der Betriebliche Mentor mit eidg. Fachausweis ins Spiel. Daniel Herzog, Geschäftsführer der Lernwerkstatt Olten, Anbieterin dieses Lehrgangs an sieben Standorten ist überzeugt: «Klassische Führungsmodelle haben ausgedient und die Begleitung zu mehr Autonomie verlangt nach Führung auf Augenhöhe. Betriebliche Mentorinnen und Mentoren verfügen speziell über diese Kompetenzen und über eine unterstützende Coaching-Haltung.» Diese neue Generation von Führungsleuten tritt als Berater/in, Coach und Trainer/in auf hat dabei aber immer auch den betrieblichen Nutzen im Fokus. Herzog spürt nach eigenen Aussagen das Bedürfnis von Führungs- und HR-Fachleuten nach Unterstützung in diesen Themen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich der von der Lernwerkstatt neu entwickelte 10-tägige Coaching-Lehrgang mit Konzepten, Basistheorien und Tools für erfolgreiches Coaching grosser Nachfrage erfreut.

Besonders KMU sind betroffen

Generell sind in allen Fachbereichen Team- und Kommunikationsfähigkeit wichtig. Arbeitgeber beklagen bei ihrer Rekrutierung nicht nur einen Mangel an Fachkenntnissen, sondern auch an Soft Skills. Dies sei wichtig, denn trotz der Digitalisierung seien menschliche Stärken wie die Fähigkeit zur Zusammenarbeit, Problemlösungskompetenzen und schriftliche und mündliche Kommunikation sehr gefragt – und zwar auf allen Stufen. Was ebenfalls auffällt: Besonders den Klein- und Mittelbetrieben (KMU) fehlt es an Fachkräften. Dies bestätigt unter anderem auch eine Studie der Credit Suisse. Grossbetriebe seien bekannter, sie böten gute Löhne und allenfalls mehr Optionen für Weiterbildungen. Das ziehe Fachkräfte eher an als kleinere Betriebe. Dabei sei vor allem in den KMU die Entfaltungsmöglichkeit oftmals grösser und somit der Job auch deshalb besonders attraktiv. 

Kommentare

Mehr aus Stadt Basel

Baustelle