WEF: Greta hat im Netz mehr zu befürchten als in Davos

Chiara Schlenz
Chiara Schlenz

Prättigau,

Am diesjährigen WEF sind zwei besonders polarisierende Teilnehmer dabei: Greta Thunberg und Donald Trump. Beide müssen sich gegen Hasstiraden schützen.

Thunberg Trump am WEF
Greta Thunberg und Donald Trump werden am WEF 2020 teilnehmen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Greta Thunberg und Donald Trump nehmen am diesjährigen WEF teil.
  • Beide haben in den letzten Jahren für viel Wirbel gesorgt.
  • Für Thunberg besteht jedoch eine grosse Gefahr auf eine neue Welle von Hass.

Das WEF darf dieses Jahr gerade zwei polarisierende Gäste in Davos begrüssen: Greta Thunberg und Donald Trump werden am Forum anwesend sein. Beide Persönlichkeiten dominieren regelmässig die Schlagzeilen. Sowohl Trump wie auch Greta Thunberg werden bewundert und beschimpft.

Entsprechend ihrem Bekanntheit-Status benötigen die beiden besondere Sicherheitsvorkehrungen. Doch für wen ist es nun riskanter in der Öffentlichkeit?

Jeder kann bei Thunberg mitreden

Katja Rost, Professorin am soziologischen Institut der Universität Zürich, sieht für Thunberg besondere Gefahr im Internet. «Thunberg wird im Netz derzeit häufiger Opfer von Hass und Kritik. Das Thema Klima ist einerseits aktueller als Trump, anderseits bewegt die Klimapolitik auch mehr Leute», so Rost.

Donald Trump
Der aktuelle Präsident der USA wird am WEF in Davos anwesend sein. - Keystone

So kann beispielsweise jeder, der Auto fährt, sich von ihr angegriffen fühlen und sich deshalb über sie auslassen. «Bei Trump braucht es oft eine höhere Bildung, um Kritikpunkte zu finden», glaubt Rost.

Greta Thunberg
Greta Thunberg wird am WEF 2020 mit von der Partie sein. - Keystone

«Thunberg ist Schülerin. Jeder kann mitreden und miterziehen. Auch deswegen ist sie wohl gern Gespräch an Stammtischen», erläutert Rost. Gerade weil Thunberg auch am Stammtisch diskutiert wird, ist die Hemmschwelle sehr gering, wenn es um öffentliche Hass-Bekundungen geht.

Sicherheit am WEF ist gegeben

Obwohl Thunberg wohl mit vermehrt negativen Rückmeldung rechnen muss, sei die Sicherheit jederzeit gegeben. Rost weiter: «Sicherheitstechnisch gibt es am WEF klare Regeln, die eingehalten werden.»

Trump hingegen habe «ausserhalb des Anlasses wohl den Schutz nötiger, da er Präsident ist». Rost erkennt beim US-Präsidenten somit auch mehr Feinde als bei Thunberg, «die ‹nur› Galionsfigur einer sozialen Bewegung ist».

WEF
Für das WEF reisten Polizisten aus der ganzen Schweiz nach Davos GR. - Keystone

Für das WEF habe die Teilnahme der beiden vor allem Vorteile. «Dass Greta Thunberg und Donald Trump am WEF teilnehmen werden, hat wohl vor allem Aufmerksamkeit auf den Anlass geworfen.»

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