Wegen blauem Ausweis: Ab heute droht Zehntausenden Autofahrern Busse
Seit heute gilt in der Schweiz nur noch der Führerausweis im Kreditkartenformat. Wer noch den alten blauen Ausweis besitzt, muss mit einer Busse rechnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der blaue Führerausweis aus Papier hat seit heute ausgedient.
- Dennoch sind schweizweit noch Zehntausende davon im Umlauf.
- Wer keinen neuen Führerausweis vorweisen kann, dem droht eine Busse von 20 Franken.
Der alte blaue Führerausweis aus Papier hat seit heute ausgedient. Ab sofort sind nur noch die Führerscheine im Kreditkartenformat gültig.
Laut der Vereinigung der Strassenverkehrsämter in der Schweiz entspreche der Papierausweis nicht mehr den internationalen und europäischen Sicherheitsstandards. Zudem müsse der Kreditkarten-Führerschein bei einer Adressänderung nicht angepasst werden. Eine Meldung ans Strassenverkehrsamt reiche.
Allein im Kanton Zürich noch über 50'000 Papierausweise im Umlauf
Wichtig: Auch wenn das neuste Modell des Führerausweises seit dem Frühling 2023 verfügbar ist, gelten weiterhin alle Ausweise im Kreditkartenformat. Den alten Ausweis kann man direkt bei den kantonalen Strassenverkehrsämtern umtauschen – teils auch via Webseite.
Je nach Kanton muss man aber tief in die Tasche greifen, wenn man seinen blauen Führerschein eintauscht. Der Preisüberwacher kritisiert diese Unterschiede in den Kantonen.
Auch wenn die blauen Führerausweise seit 20 Jahren nicht mehr ausgestellt werden, sind laut «SRF» aktuell noch Zehntausende im Umlauf. Im August waren es noch etwa 330'000 Exemplare gewesen. Dies, obwohl die Strassenverkehrsämter seit Längerem darauf hinweisen, dass sie ihre Gültigkeit ab dem 1. November verlieren.
Allein im Kanton Zürich seien derzeit noch über 50'000 Exemplare des Papierausweises im Umlauf. Wer keinen Führerausweis im Kreditkartenformat besitzt, dem droht eine Busse von 20 Franken.
Einige Polizeien zeigen Kulanz – andere nicht
Doch einige Kantonspolizeien sind bereit, Kulanz zu zeigen. «Wir werden hier mit Augenmass vorgehen. Insbesondere, weil es sich nicht um eine sicherheitsrelevante Massnahme handelt», sagt etwa die Kantonspolizei Aargau.
Ähnlich äussern sich auch die Kapos Zürich, St. Gallen und Schwyz. Weniger Kulanz hingegen zeigen die Polizeien in den Kantonen Bern, Glarus, Luzern, Schaffhausen, Solothurn und Thurgau.
Die Umstellung sei schliesslich vor über einem Jahr kommuniziert worden, erklärt Bianca Gähweiler von der Kantonspolizei Schaffhausen. «Da können wir nicht mehr kulant sein.»