Führerausweis: Preisüberwacher kritisiert Umtausch-Kosten
Je nach Kanton muss man tief in die Tasche greifen, wenn man seinen blauen Führerschein eintauscht.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab dem 1. November brauchen Autofahrer den neuen Führerausweis im Kreditkartenformat.
- Für den Umtausch muss ein Basler mehr als doppelt so viel Zahlen wie ein St. Galler.
- Der Preisüberwacher kritisiert diese Unterschiede in den Kantonen.
Etwas mehr als einen Monat dauert es noch, dann sind die alten blauen Papier-Führerausweise nicht mehr gültig. Ab dem 1. November brauchen Schweizer Autofahrerinnen und Autofahrer nämlich das Modell im Kreditkartenformat.
Alle, die mit dem alten blauen Papierausweis herumfahren, können gebüsst werden. Also ist umtauschen angesagt! Doch je nach Kanton, muss man dafür tief in die Tasche greifen, wie das Onlineportal «Streetlife» berichtet.
Die Umtauschpreise reichen demnach von 30 Franken (Kanton St. Gallen) bis 75 Franken (Kanton Basel-Stadt). In Bern liegen die Kosten bei 45 Franken, in Zürich bei 35 Franken.
Für den Stellvertreter des Preisüberwachers, Beat Niederhauser, sind diese kantonalen Tarifvarationen unverständlich. Doch wie sind sie zu erklären?
«Es ist nicht auszuschliessen, dass einzelne Kantone keine kostendeckenden Preise verlangen oder dass Kantone, welche höhere Mengen solcher Ausweise ersetzen, auch günstigere Kosten pro Ausweis aufweisen.»
Für Niederhauser bleibt die Situation im Schweizer Gebührendschungel jedoch unglücklich. Der Preisüberwacher fordert daher eine einfache Lösung: «Solche vom Staat geforderten Dokumentenwechsel sollten gratis sein!»
Auch Thomas Hurter, Präsident des Automobilclubs der Schweiz ACS und Schaffhauser SVP-Nationalrat, sagt: «Da es sich dabei um eine Standardaufgabe handelt, sollte eine einheitliche Gebühr erhoben werden." Er betont, dass der Aufwand schliesslich nicht mit kantonalen Unterschieden verbunden sein.
So viele alte Führerausweise sind in deinem Kanton noch unterwegs
Zürich 59'000 ( Stand 6. August)
Aargau 26'916 (30. Juni)
Bern 21'000 (6. August)
Basel-Land 4647 (6. August)
Basel-Stadt 7313 (30. Juni)
Luzern 15'993 noch registriert (6. August – im Umlauf gemäss Kanton aber nur noch rund 5000)
St. Gallen 26'500 (6. August)
Graubünden 9000 (6. August)
Genf 32'669 (30. Juni)
Appenzell-Innerrhoden 954 (30. Juni)
Appenzell-Ausserrhoden 2622 (30. Juni)
Freiburg 8000 (6. August)
Glarus 418 (6. August)
Jura 4699 (30. Juni)
Neuenburg 4078 (30. Juni)
Nidwalden 1059 (30. Juni)
Obwalden 1182 (30. Juni)
Schaffhausen 3282 (30. Juni)
Solothurn 10'641 (30. Juni)
Schwyz 5187 (30. Juni)
Thurgau 12'976 (30. Juni)
Tessin 16'690 (30. Juni)
Uri 1388 (30. Juni)
Waadt 26'996 (30. Juni)
Wallis 14'227 (30. Juni)
Zug 1389 (30. Juni)