Wegen Coronavirus: Run auf Schweizer Campingplätze ist riesig!
Das Coronavirus verhalf dem Camping im letzten Sommer zu einem grossen Trend. Werden die Zeltplätze auch dieses Jahr von Menschenscharen belagert?
Das Wichtigste in Kürze
- Camping war aufgrund der Corona-Pandemie im letzten Sommer ein grosser Hit.
- Was damals der letzte Schrei war, ist auch dieser Tage noch sehr beliebt.
- Anbieter von Campingplätzen erfreuen sich an vollen Gästebüchern.
Ob im Zelt, im Wohnmobil oder unter freiem Himmel: Das Camping erlebte im vergangenen Sommer einen, wohl vom Coronavirus bedingten, Aufschwung in der Schweiz. Herr und Frau Schweizer blieben aufgrund der strengen Reiserestriktionen im eigenen Land.
Schweizweit jubelten die Besitzer und Besitzerinnen von Campingplätzen über die zahlreichen Gäste. Doch wird die Freude in diesem Jahr getrübt? Urlaub im Ausland ist dank Impfungen, lockeren Quarantäneregeln und der guten Pandemielage wieder weitgehend möglich.
Camping boomt dank Coronavirus
Auch das Covid-Zertifikat schafft Abhilfe. Ab Anfang Juli soll es nämlich für die Schweizer Bevölkerung erhältlich sein.
Der Touring Club Schweiz (TCS) verzeichnet trotz anderer Reisemöglichkeiten wieder ein Hoch in Sachen Camping. «Auch 2021 dürfte gemessen an den bereits erfolgten Online-Reservationen ein erfolgreiches Campingjahr werden», so Mediensprecher Daniel Graf.
Per Ende Mai konnte der TCS bereits 235 Prozent mehr Logiernächte als noch im Jahr 2019 verzeichnen. «An Ostern, dem offiziellen Saisonstart, waren die meisten TCS Campingplätze bereits ausgebucht. Ebenfalls an Auffahrt und Pfingsten.»
Wer seine Zelt- oder Wohnmobilferien auf den letzten Drücker organisieren will, sei gewarnt. Denn «Last Minute»-Buchungen seien «eher schwierig». Graf gibt aber einen Tipp: «Auf jeden Fall sollte man sich aber vor der Anreise über unsere Website oder telefonisch bei den Campings informieren.»
Besonders auffallend seien die Zeitpunkte, zu welchen die Buchungen eingehen. «Auffallend ist, dass in 2021 viel früher gebucht wurde als im letzten Jahr», so Graf vom TCS. Und: «Camping lag bereits vor Corona viele Jahre im Trend. Wir verzeichnen seit ungefähr zehn Jahren eine stetige Zunahme der Übernachtungen.»
Zelten ist nicht erst seit Corona «in»
Auch die Tourismus-Verantwortlichen im Tessin bestätigen einen starken Aufwärtstrend. «Bereits bis heute haben alle Campingplätze mehr gearbeitet als in den Vorjahren. Das Telefon stand kaum still», meint Jutta Ulrich, Kommunikationsverantwortliche von «Ticino Tourismo».
Am Bodensee zeichnet sich ein ähnliches Bild ab, so Dominique Gasser. Sie ist Assistentin der Geschäftsführung von «Thurgau Bodensee». «Wer in den Sommerferien noch keine Reservation hat, tut sich selber einen Gefallen, wer diese möglichst bald tätigt. Die Reservationsbücher gerade an den Wochenenden lassen nicht mehr sehr viele spontane Anreisen zu.»
Luzi Bürkli, vom Tourismus Graubünden, bestätigt, dass der Trend nicht erst seit Corona anhält. «Camping ist ein anhaltender Trend. Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage auch nach der Corona-Pandemie weiterhin gross sein wird.» Das hoffen auch die anderen Camping-Anbieter.