Wegen Überschwemmungen: Supermärkten fehlen Aprikosen und Kirschen
Italien warnt vor steigenden Obstpreisen nach massiven Überschwemmungen. Davon ist die Schweiz nicht betroffen. Aber: Aprikosen und Kirschen fehlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Überschwemmungen in Italien haben die lokale Landwirtschaft beschädigt.
- Die Agrarvereinigung Coldiretti warnt nun vor steigenden Obst- und Gemüsepreisen.
- In der Schweiz ist dies noch nicht der Fall – einige Sorten werden aber knapp.
In Italien kam es zu heftigen Regenfällen, die Überschwemmungen zur Folge hatten. Die Landwirtschaft leidet: In der Adria-Region könnte die Obsternte für die nächsten vier bis fünf Jahre stark beeinträchtigt werden. So warnt die Agrarvereinigung Coldiretti.
Weil das zurückgebliebene Wasser die Wurzeln der Pflanzen erstickt habe, müssten ganze Plantagen ausgepflanzt werden. Anschliessend werden sie neu bepflanzt. Das könnte sich auf die Obstpreise auswirken, heisst es.
Italienische Kirschen und Aprikosen fehlen in der Schweiz
Nau.ch hat bei den prominentesten Detailhändlern der Schweiz nachgefragt. Coop erklärt, dass von der Situation in Italien vor allem Kirschen und Aprikosen betroffen sind. Die Verfügbarkeit sei teilweise reduziert.
«Wir beschaffen Früchte und Gemüse seit je her aus mehreren Regionen und Ländern. Ausländische Aprikosen etwa stammen neben Italien auch aus Spanien. Somit können erforderliche Mengen ausgeglichen werden», erklärt Coop-Mediensprecher Caspar Frey. Steigende Preise seien derzeit nicht der Fall.
Auch Migros kann die Frage nach steigenden Preisen mit «aktuell nein» beantworten. Aktuell sei das Unternehmen nicht tangiert. Es gebe genügend Früchte und Gemüse für alle Kundinnen und Kunden, sagt auch Migros-Sprecherin Carmen Hefti.
Anders sieht es bei Lidl aus: Man könne «nicht voraussagen, wie sich die aktuelle Lage weiter entwickeln wird. Und welche Produkte zukünftig betroffen sein könnten. Wir setzen derzeit alles daran, unsere Preise weiterhin so günstig wie heute zu halten», so Sprecherin Nicole Graf.
Mängel sollen durch Lieferungen anderer Länder kompensiert werden
Durch die starken Regenfälle in Norditalien hätten sie zurzeit bei einigen wenigen Artikeln Verfügbarkeitsprobleme. «Diese versuchen wir nun aus anderen Regionen und Ländern zu beziehen.»
Aldi spürt keine Einschränkungen bei Artikeln aus Italien. Man sei bei der Beschaffung von Obst- und Gemüseartikeln sehr breit aufgestellt und beziehe die Ware von Lieferanten aus verschiedenen Ländern.
Mit dem Start der Schweizer Saison könne das Unternehmen ohnehin einen grossen Teil der Nachfrage durch Produkte von hiesigen Lieferanten decken. Das erklärt die Medienstelle von Aldi Suisse. Derzeit rechne man nicht mit Preisanpassungen, die auf die aktuellen Wetterbedingungen in Italien zurückzuführen sind.