Wegen Wetter: Rasensprengen, Autowaschen und Swimmingpool verboten!
Das heisse Wetter geht auch an der Natur nicht spurlos vorbei. Die Tessiner dürfen darum ihre Pools nicht mehr füllen. Faoug VD verbietet das Autowaschen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Behörden in vielen Schweizer Kantonen warnen vor Wasserverschwendung.
- Die Bewohner sollen Autowaschen, Bäderfüllen und Rasensprengen pausieren.
Wetter extrem: Die Schweiz schwitzt bei weit über 30 Grad. Am Sonntag wurden an acht von 86 Wetterstationen in der ganzen Schweiz Juni-Temperaturrekorde gebrochen. Am heissesten war es in Beznau AG. Dort wurden 36,9 Grad gemessen – somit ist auch der absolute Junirekord aus dem Jahr 1947 in Basel egalisiert.
Auch in der Nacht kühlte es nicht wirklich ab, in zahlreichen Kantonen schwitzten die Menschen während der Tropennacht. Und so geht es auch noch weiter! Auch am Dienstag erreichen die Temperaturen noch verbreitet über 30 Grad. Erst gegen Abend ziehen heftigeGewitter auf.
Nun wird in einigen Gemeinden gar langsam das Wasser knapp. Die Behörden versuchen also, mit Sofortmassnahmen die Trockenheit zu bekämpfen.
So verschickten die Behörden in Faoug VD am Murtensee bereits am 2. Juni eine Warn-Nachricht an die Bevölkerung. Man solle «Rasensprengen, Autowaschen und Schwimmbäderfüllen» bitte sein lassen.
«Es handelt sich um eine Notfallentscheidung, da der Wasserstand unserer Wasserquelle angesichts der aktuellen Dürre zu niedrig ist.» Das sagt Sylvie Da Silva, Gemeindepräsidentin von Faoug zu Nau.ch.
Das Problem sei, dass es lediglich eine einzige Wasserquelle gäbe, die für alle Bewohner reiche. Daher seien «besondere Aufmerksamkeit und eine strenge Überwachung zwingend erforderlich».
Ähnliches sei aufgrund von heissem Wetter schon im Frühjahr 2020 geschehen. Da habe man die Wassernutzung ebenfalls eingeschränkt. «Abgesehen von einigen Ermahnungen sind sich die Einwohner des Problems bewusst und halten sich an unsere Richtlinien», so Da Silva. «Um dieses Problem zu beheben, sucht die Gemeinde nach einer Lösung für den Anschluss an ein Wassernetz in der Region.»
Auch Tessin ächzt unter heissem Wetter
Auch im Tessin greifen die Behörden ein. Im Tessin wurde die Bevölkerung aufgefordert, Wasser zu sparen und die Swimmingpools nicht zu füllen.
Noch weiter geht der Kanton Aargau: Landwirte dürfen aus 13 Gewässern kein Wasser mehr entnehmen, berichtet SRF. In den nächsten Tagen würden dort vier weitere Gewässer gesperrt.
Betroffen von diesen Massnahmen ist auch Landwirt Michael Suter aus Othmarsingen AG. Er bezieht sein Wasser für die Bewirtschaftung der Felder normalerweise aus dem Fluss Bünz. «Aufgrund des warmen und regenarmen Wetters wurde die Wasserentnahme hier sistiert», so Suter zu «10 vor 10».
Der Bauer muss nun andere Wege suchen, um an Wasser zu gelangen. Suter darf zwar das Wassernetz der Gemeinde anzapfen, doch das wiederum bedeutet höhere Kosten.