Weihnachten: So entstanden die Bräuche und Traditionen

Aline Klötzli
Aline Klötzli

Bern,

Weihnachten bietet Gross und Klein etwas Erfreuliches – seien es nun die Geschenke, das Festessen oder die Süssigkeiten, die den Weihnachtsbaum zieren.

Weihnachten
Das «Wichteln» an Weihnachten ist für viele zur Tradition geworden. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Weihnachten wird auf verschiedenste Arten gefeiert.
  • Hierzulande gibt es etliche Bräuche – sei es das Singen, das Essen oder das Schenken.
  • Was steckt hinter den Traditionen?

Auf dem Adventskranz brennt die erste Kerze und im Radio ist «Last Christmas» von «Wham!» zu hören – die Weihnachtszeit hat offiziell begonnen. Typischerweise werden dann auch noch Zimtsterne gebacken oder man schlürft ein Glas Glühwein. Die Adventszeit kennt viele Traditionen.

Doch auch für das grosse Fest nach Heiligabend gibt es zahlreiche Bräuche, die für viele unverzichtbar sind. Gesang, Geschenke und das traditionelle Familienessen − diese Traditionen haben sich in der Schweiz gehalten.

Deswegen beschenken wir uns an Weihnachten

Als Kind freut man sich an Weihnachten besonders auf eines: die zum Auspacken bereiten Geschenke unter dem Weihnachtsbaum. Diese Tradition ist auch hierzulande weit verbreitet. Doch was hat es damit auf sich?

Ursprünglich fand die Bescherung nicht wie heute üblich am 24. oder 25. Dezember statt.

Früher gehörte das Brauchtum zum Nikolaustag am 6. Dezember.

esel prothese
Dieses Geschenk änderte sein Leben. - dpa

Martin Luther glaubte aber nicht an die Heiligenverehrung. So wurde der Tag, zunächst vor allem in evangelischen Ortschaften, auf Heiligabend verschoben. So, dass die Geburt von Jesus Christus im Mittelpunkt steht.

Über die Jahre hinweg hat sich das neue Datum fast auf der ganzen Welt durchgesetzt. Jedoch werden die Geschenke vielerorts nun vom Weihnachtsmann und nicht mehr vom Christkind überbracht.

Wichteln − die etwas kleinere Bescherung

Heutzutage erhalten aber nicht mehr nur die Kleinen zu Weihnachten Geschenke. Auch unter Erwachsenen ist das Brauchtum sehr beliebt. Doch in grossen Familien kann das sehr schnell sehr teuer werden. Aus diesem Grund entscheiden sich manche Haushalte lieber für das Wichteln.

Bei dieser Tradition beschenkt jeweils nur eine Person eine andere. Wer für wen ein Geschenk besorgen muss, wird ausgelost.

Weihnachten
Eine Frau packt am vierten Advent Weihnachtsgeschenke ein. - dpa

Nach einem nordischen Glauben ist der «Wichtel» jemand, der im Geheimen Gutes tut. Deshalb werden die Geschenke üblicherweise heimlich und ohne zu verraten, wer dahinter steckt, übergeben. Erst nach dem Auspacken wird erraten, von wem das Päckli kommen könnte.

Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum!

Damit man die vielen Geschenke aber überhaupt schön zur Schau stellen kann, muss zuerst noch der Tannenbaum her. Der Ursprung dieses Brauchtums liegt vermutlich bei den Paradiesspielen, welche am 24. Dezember stattfanden. Damals hiess der Baum noch Paradiesbaum.

Bis ins 18. Jahrhundert wurden die geschmückten Tannenbäume vor allem in gehobenen Haushalten angetroffen. Die ursprünglich evangelische Tradition hat sich jedoch über die Jahre hinweg zu einem typischen Symbol für Weihnachten entwickelt.

Tannenbaum
Tradition: Ein geschmückter Christbaum. - Keystone

Heute steht der mit Kugeln, Kerzen und Lametta geschmückte Weihnachtsbaum praktisch in jedem Wohnzimmer.

Gottesdienst mit der ganzen Familie

Für viele Christen gehört an Heiligabend oder an Weihnachten auch der Gang in eine Kirche dazu. Bei den Weihnachtsmessen wird üblicherweise die Geschichte und die Geburt von Jesu Christi erzählt.

Weihnachtsmesse
Die Weihnachtsmessen werden jedes Jahr gut besucht. - Pexels

Auch das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern ist ein Bestandteil der Gottesdienste. Die ganze Familie macht sich am Abend des 24. Dezembers nach dem Fest auf den Weg in die Kirche.

Diese Tradition ist auch in der heutigen Zeit noch weit verbreitet. Die Weihnachtsgottesdienste gehören zu den bestbesuchten liturgischen Kirchenfeiern.

Stille Nacht, heilige Nacht

Auch das Singen und Musizieren ist an den Festtagen ein sehr beliebtes Ritual − nicht nur in der Kirche. Auch beim grossen Fest zu Hause mit der Familie ist das Singen von Weihnachtsliedern teils nicht wegzudenken.

Die Lieder erzählen Geschichten, die in Zusammenhang mit Jesus Christus oder Weihnachten allgemein stehen. Doch warum singen wir überhaupt, wenn wir die Geschichte auch erzählen könnten?

Weihnachten Musik
Auch Musizieren und Singen ist an Weihnachten sehr beliebt. - Pixabay

Der Weihnachtslied-Experte Guido Fuchs hat darauf eine klare Antwort: «Wenn Menschen sich über etwas freuen, dann bringen sie das gern auch mit Singen zum Ausdruck», so das Portal «stimmt.de».

Fondue Chinoise, Raclette oder doch Hackbraten?

Und was darf an Weihnachten auf keinen Fall fehlen? Richtig, das grosse Festmahl mit der ganzen Familie. Doch wo heute häufig Fondue Chinoise oder Raclette aufgetischt wird, war früher noch die Weihnachtsgans üblich. Denn als zur Adventszeit noch gefastet wurde, diente der grosse Gänsebraten als krönender Abschluss der Fastenzeit.

Coronavirus
Ueli Mäder sieht an den privaten Weihnachtsfesten am meisten Konfliktpotenzial. - Pixabay

Doch was es auch wird, eines steht fest: Für das Weihnachtsessen betreiben viele einen grossen Aufwand. Von der Vorspeise bis zum Nachtisch ist alles dabei. In der Schweiz werden zudem gern auch Weihnachtsguetzli wie Mailänderli, Zimtsterne oder Brunsli serviert.

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