Thurgauer und Basler Gemeinden rufen wegen der langen Trockenzeit zum Wassersparen auf. Schweizweit sieht die Trinkwasserversorgung trotz Dürre noch gut aus.
Trinkwasser
Im Kanton Thurgau ist sparen angesagt, damit das Trinkwasser nicht knapp wird. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Thurgauer und Basler Gemeinden gibt es wegen der Trockenheit wenig Trinkwasser.
  • Deshalb wird nun zum Wassersparen aufgerufen.
  • Schweizweit ist die Trinkwasserversorgung trotz fehlendem Regen sehr gut gewährleistet.
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Ein ganzer Monat ohne Regen hinterlässt Spuren. In einzelnen Basler und Thurgauer Gemeinden wird nun das Trinkwasser knapp. Die betroffenen Ortschaften rufen deshalb zum Wassersparen auf.

Zwar wiesen die meisten Grundwasservorkommen Wasserstände im Normalbereich auf, wie der Kanton Thurgau schreibt. Aber einige hochgelegene und damit vom Regen abhängige Grundwasservorkommen hätten sich seit der Trockenheit 2018 nicht erholen können.

Der Versorger Regio Energie Amriswil (REA) hat als Massnahme bereits einen Teil der öffentlichen Brunnen abgestellt. Auch die Gemeinde Lupsingen im Kanton Basel-Landschaft hat den meisten Brunnen den Hahn zugedreht.

Tipps zum Wassersparen

In einer Mitteilung gibt REA der Bevölkerung konkrete Tipps, wie sich optimal Wasser sparen lässt.

Es gelte nun den Garten nur noch dann zu bewässern, wenn es wirklich nötig sei. Beim Bewässern solle man den Rasen weglassen. In Basel wird auch empfohlen, Regen- und Dachwasser zu sammeln und für die Gartenbewässerung zu nutzen.

Garten giessen Wasser
Ein Mann giesst die Pflanzen in seinem Garten. (Symbolbild) - Keystone

Da ein Vollbad rund viermal mehr Wasser benötige, solle man derzeit nur duschen. Dabei sei wichtig, kein ungenutztes Wasser in den Ablauf zu lassen. Bei der Toiletten genüge häufig, nur die kleine Spülung zu betätigen.

Die Autowäsche soll nur erfolgen, wenn unbedingt notwendig.

Auch bei den Haushaltsgeräten lasse sich Wasser sparen. Waschmaschine und Geschirrspüler sollen deshalb nur gut gefüllt in Betrieb gesetzt werden.

Trinkwasserversorgung schweizweit gewährleistet

«Es ist zweifelsohne trocken, dies bereits seit mehreren Wochen,» bestätigt Paul Sicher vom Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW). Die Grundwasserstände seien jedoch noch nicht alarmierend tief. Ähnliche Meldungen wie aus dem Thurgau wären dem SVGW aus keiner anderen Region bekannt.

Bodensee
Tiefer Pegelstand am Bodensee im Oktober 2018 in Arbon TG. (Archivbild) - Keystone

«In der Schweiz ist die Trinkwasserversorgung insgesamt sehr gut gewährleistet», so die beruhigende Aussage von Sicher. Die wichtigste Ressource für Trinkwasser sei Grundwasser, das eher träge auf Witterung reagiere. Besonders mächtige Wasservorkommen gebe es im Schweizer Mittelland.

Wasserversorger setzen auf mehrere Quellen

Die Wasserversorger seien gut miteinander vernetzt. Ausserdem verfügten 84 Prozent der Wasserversorger «über mindestens ein zweites Standbein der Wassergewinnung». So könnten sie auch längeren Trockenperioden trotzen.

«Insbesondere die Voralpenseen stellen ein sehr witterungsresistentes Trinkwasserreservoir dar.» Insgesamt können laut dem SVGW indirekt über die Seewassergewinnung allein 3,2 Millionen Menschen mit Trinkwasser versorgt werden.

Alpnachersee
Die Landschaft am Alpnachersee. (Symbolbild) - Keystone

Dies zeige, dass eine überregionale Planung der Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger werde. «Wenn nun der Regen über Wochen weiterhin sehr spärlich fällt, kann sich die Versorgungssituation mit Trinkwasser durchaus weiter verschärfen. Wir werden die Situation weiter beobachten müssen,» gibt Sicher zu bedenken.

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