Bundesrat Parmelin stellt die neue Agrarpolitik ab 2022 (AP22+) vor
Die Agrarpolitik ab 2022 (AP22+) soll erneut um die 14 Milliarden kosten. Der Trinkwasser-Initiative und den Klima-Sorgen der Bauern soll entgegengekommen werde
Das Wichtigste in Kürze
- Wirtschaftsminister Guy Parmelin stellt die Agrarpolitik ab 2022 (AP22+) vor.
- Kernpunkte sind der Klimawandel und eine Alternative zur Trinkwasserinitiative.
- Die Zahlungen an die Bauern bleiben ungefähr gleich: 14 Milliarden Franken in vier Jahren.
Die Herausforderungen für die Landwirtschaft seien gross, hält der Bundesrat fest. Klimawandel, technologischer Fortschritt und die Erwartungen der Gesellschaft bedingen Anpassungen der Agrarpolitik. An seiner gestrigen Sitzung hat der Bundesrat die Botschaft Weiterentwicklung der Agrarpolitik ab 2022 (AP22+) verabschiedet. Wirtschaftsminister Guy Parmelin stellt die Eckpunkte live aus Bern vor.
14 Milliarden für klimabewusste Bauern
Ein Fokus der AP22+ soll der Klimawandel sein: Neu wird auch die Landwirtschaft in die Schweizer Klimapolitik einbezogen. Einerseits werden Bauern angehalten, den Ausstoss von Treibhausgasen zu reduzieren und zur Erreichung der Klimaziele beizutragen. Nach den Vorstellungen des Bundesrats soll die Landwirtschaft 20 bis 25 Prozent zur Schweizer CO2-Reduktion beitragen. Gesteuert werden soll dies unter anderem durch entsprechende Bedingungen bei den Direktzahlungen.
Andererseits sollen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft abgefedert werden. Zum Beispiel durch Diversifizierung der Produktion. Aber auch durch finanzielle Unterstützung, sollte das Wetter die Ernte beeinträchtigen.
Berücksichtigung der Trinkwasserinitiative
Der in der Bevölkerung auf viel Zuspruch stossenden Trinkwasserinitiative soll eine Alternative in Form eines Massnahmenpakets gegenübergestellt werden. Weniger Dünger, weniger Pestizide und schärfere ökologische Vorgaben gehören hier dazu.
Bei der der Reduktion der Stickstoff- und Phosphor-Verluste will der Bundesrat die Branchenorganisationen in die Pflicht nehmen. Werden die Ziele – 10 Prozent weniger bis 2025 und 20 Prozent weniger bis 2030 – nicht erreicht, schreite der Bund ein.