Weniger Nutztiere durch Wölfe gerissen, Luchsmeldungen steigen

Keystone-SDA Regional
Keystone-SDA Regional

Chur,

Graubünden verzeichnet einen Rückgang der von Wölfen getöteten Nutztiere, während Meldungen über getötete Luchse zunehmen.

Wolf
In den Gemeinden Vals, Lumnezia und Ilanz wurden drei von ihren Müttern verlassene Luchse getötet. Waren es Wölfe? (Symbolbild) - keystone

Im vergangenen Jahr haben Wölfe in Graubünden 213 Nutztiere getötet. Im Jahr zuvor waren es 267. Gemäss dem am Donnerstag veröffentlichten Grossraubtierbericht nehmen derzeit Meldungen über Luchse zu.

Das zweite Jahr in Folge sei die Zahl gerissener Nutztiere zurückgegangen, erklärte der Leiter der Sektion Grossraubtiere, Arno Puorger. «Das ist nach dem Rekordjahr 2022 eine positive Entwicklung.»

Laut dem Bündner Amt für Jagd und Fischerei können mehrere Faktoren diesen Trend beeinflusst haben. Dazu gehören die Regulierung der Wölfe, Massnahmen zum Schutz der Herden, die Witterungsbedingungen oder das Vorhandensein von wildlebenden Beutetieren in der freien Natur.

Mysterium um verlassene Jungluchse

«Wir wissen bis heute nicht, welcher davon ausschlaggebend ist», so Puorger. In den Gemeinden Vals, Lumnezia und Ilanz wurden drei von ihren Müttern verlassene Luchse getötet: «Wir wissen nicht, warum sich drei Jungtiere in der gleichen Region in diesem Zustand befanden», erklärte Puorger weiter.

Geschwächt und auf der Suche nach Nahrung drang eines der Tiere in einen Hühnerstall ein und tötete in der Gemeinde Lumnezia ein paar Hühner. Die Kadaver der Luchse werden der Universität Bern zur pathologischen Untersuchung übergeben.

Zunahme von Luchs-Meldungen

Generell nehmen die Meldungen über Luchse in Graubünden zu. Im Herbst und Frühwinter des vergangenen Jahres gingen rund 200 Meldungen über die Anwesenheit der Raubkatzen ein. Die genaue Anzahl der Exemplare im Kanton ist laut Puorger derzeit nicht bekannt.

Weiterlesen

Washington
48 Interaktionen

Mehr aus Graubünden