Wer in seiner Wohnung bleibt, spart bis 5300 CHF

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Zürich,

Laut einer ZKB-Studie bezahlen Neumieter jährlich 5300 Franken mehr als Bestandsmieter. Und die Schere dürfte sich in den nächsten Jahren weiter öffnen.

Wohnungsnot
Wohnen in der Schweiz wird teurer. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Angebotsmieten sind in der Stadt Zürich im Schnitt 5300 Franken teurer als Bestandsmieten.
  • In den nächsten Jahren dürften erstere weiter stark ansteigen und die Differenz wachsen.
  • Wegen dieses goldenen Käfigs verweilen viele Mieter lange in ihrer Wohnung.

Viele Wohnungen in der Schweiz sind unterbelegt, vor allem Senioren leben oft in viel zu grossen Wohnungen. Eine Studie der Zürcher Kantonalbank (ZKB), über die SRF berichtet, untermauert dies mit Zahlen: 65 Prozent aller grossen Mietwohnungen seien unterbelegt, 7 Prozent der kleinen überbelegt. Einen Grund dafür wird in der Differenz zwischen Bestands- und Angebotsmiete gesehen.

Denn Letztere sind schweizweit seit 2008 um ein Viertel gestiegen, Bestandsmieten hingegen blieben stabil. Sie sind reguliert und dürfen nur unter speziellen Umständen angehoben werden.

Wohnungsnot
Auch wenn die Wohnung eigentlich zu klein oder zu gross ist, lohnt sich ein Wechsel oftmals kaum. - keystone

Konkret bedeutet dies, dass Neumieter im Kanton Zürich 16 Prozent, also jährlich rund 3000 Franken, mehr bezahlen als Bestandsmieter. In der Stadt Zürich beträgt der Unterschied gar 26 Prozent oder 5300 Franken. Ursina Kubli, Leiterin Immobilienresearch bei der ZKB, bringt ein weiteres Beispiel für den Kanton Zürich: Wer vor 25 Jahren eine Vierzimmerwohnung bezogen hätte, würde heute für den gleichen Preis bloss noch eine Zweizimmerwohnung bekommen.

Am grössten ist dieser «Verweilbonus» in Genf: Hier sparen Mieter, die schon länger in ihrer Wohnung leben, 54 Prozent.

Kubli spricht dann auch von einem «goldenen Käfig». Umzüge seien dadurch auch eher selten: In Zürich lebe ein Mieter im Schnitt bereits seit zehn Jahren in der gleichen Wohnung. 15 Prozent seien zuletzt vor zwanzig Jahren umgezogen.

Angebotsmieten werden weiter stark ansteigen

Und die Differenz zwischen Bestands- und Angebotsmiete dürfte sich noch vergrössern. Zwar werden wohl die Bestandsmieten durch die erwartete Anhebung des Referenzzinssatzes leicht steigen.

Bei den Angebotsmieten rechnet die ZKB im Kanton Zürich mit einem Anstieg um 5,5 Prozent in diesem Jahr. Im kommenden Jahr dürften sie um weitere 4,5 Prozent steigen. Schweizweit sollen die Anstiege mit 3,5 Prozent und 4 Prozent etwas geringer ausfallen.

Bereitet Ihnen die Wohnungsnot Sorgen?

Die Lösung für die wachsende Differenz sieht Kubli in besseren Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau: Ein grösseres Angebot würde zu weniger hohen Angebotsmieten führen, der Unterschied zu den Bestandsmieten würde nicht so schnell wachsen.

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Kommentare

User #4330 (nicht angemeldet)

wir wüeden ja mehr wohnraum schaffem aber es ist alles so überreguliert das wir nicht dürfen.

User #5982 (nicht angemeldet)

Bei uns im Block sind gibt es 6 4,5Zimmer Wohnungen und es wohnen gerade mal 2 Familien dort

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