Wetter: 27 Grad im Oktober – überspringen wir den Herbst?
Ein weiterer Sommertag im Oktober geht zu Ende. Bis und mit Samstag sind weiterhin über 20 Grad prognostiziert. Bleibt der Herbst dieses Jahr etwa aus?
Das Wichtigste in Kürze
- Mit bis zu 27 Grad ist es für die Jahreszeit aussergewöhnlich warm.
- Immer wieder werden neue Wärme-Rekorde gebrochen.
- Die Laubfärbung ist noch nicht so weit fortgeschritten. Wo bleibt der Herbst?
Der September war im Schnitt vier Grad zu warm und hat zahlreiche Temperaturrekorde gebrochen. Der Oktober präsentiert sich bisher nicht viel anders: Es ist warm, ja fast schon heiss mit Temperaturen bis zu 27 Grad und mehr. «Was wir jetzt haben, ist schon sehr aussergewöhnlich für die Jahreszeit», sagt Meteorologe Stefan Scherrer von Meteo Schweiz zu Nau.ch.
Auch Michael Eichmann von Meteonews betont: «Ein Sommertag am 11. Oktober – das sehen die Prognosen für Mittwoch vor – kommt nicht häufig vor». Der Oktober sei bisher schon «sehr aussergewöhnlich», so Eichmann.
Entsprechend ist die Laubfärbung noch nicht so weit fortgeschritten wie sonst zu dieser Jahreszeit. «Je länger es im Herbst warm ist, desto länger zieht es sich mit der Blattfärbung hin», so Scherrer. Sogar Bäume blühen zurzeit ein zweites Mal.
Rasseln wir somit von der Hitze direkt in den Winter? «Davon gehe ich nicht aus. Das ‹oben blau, unten grau› wird schon noch kommen», sagt Eichmann. Auch Stefan Scherrer geht nicht davon aus, dass wir den Herbst dieses Jahr überspringen. «In der Nacht und am Morgen merkt man schon jetzt, dass wir uns im Herbst befinden.»
Schliesslich habe der Herbst auch noch Zeit, sich richtig zu entfalten. Denn der meteorologische Herbst dauert noch bis zum 30. November. Doch bereits am kommenden Sonntag könnte er sich einstellen. «Eine Kaltfront bringt zirka 15 Grad, das entspricht dann eher der Jahreszeit und der Norm», erklärt Michael Eichmann.
Auf den Verlauf des Winters habe das aktuell zu warme Wetter keinen Einfluss, sagt Meteorologe Scherrer. «Es kann plötzlich schnell gehen und schon im November einen Wintereinbruch geben – das ist von Jahr zu Jahr völlig anders und unabhängig vom vorangehenden Wetter.»