Wetter

Wetter: Bund warnt vor «grosser Gefahr» im Appenzell

Heftige Unwetter zogen am Dienstagabend über die Westschweiz und das Baselbiet. Die neusten Entwicklungen im Nau.ch-Ticker.

Das Waadtland wurde besonders hart getroffen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Skyguide musste am Dienstagabend den Luftraum im Raum Genf vorübergehend sperren.
  • Die Unwetter wirken sich auch auf Basel, Schaffhausen und andere Orte in der Schweiz aus.
  • Nau.ch hält Sie im Ticker auf dem Laufenden.

In der Westschweiz und im Baselbiet führten heftige Regenfälle an mehreren Orten zu Überschwemmungen. Der Luftraum um Genf musste am Dienstag gesperrt werden – 150 Passagiere mussten deshalb am Flughafen übernachten. In Morges VD wurde das Stadtzentrum überflutet.

Die neusten Entwicklungen im Nau.ch-Ticker.

«Grosse Gefahr» im Appenzell

17.45: In der Region Appenzell und Werdenberg warnt MeteoSchweiz vor einer «grossen Gefahr». Dementsprechend wurde die Gewitterwarnstufe auf die Stufe 4 vier – das ist die zweithöchste – erhöht.

Unwetterwarnungen zurückgestuft

16.40: Mittlerweile hat der Wetterdienst des Bundes die Gewitterwarnstufe im Berner und Teilen des Neuenburger Juras zurückgestuft.

Zwischenzeitlich wurde auch im Gebiet Thun-Belp die zweithöchte Gewitterwarnstufe ausgesprochen, welche jedoch wieder zurückgestuft wude.

Bund erhöht Warnstufe für Teile des Juras

14.21: Der Wetterdienst des Bundes, MeteoSchweiz erhöht für einige Teile des Neuenburger und Berner Juras die Gewitterwarnstufe. Betroffen sind die Gebiete Val de Travers NE, La Chaux-de-Fonds NE, Le Locle NE, Franches Montagnes JU und Vallon de Saint-Imier BE. Dort gilt Stufe vier von fünf («grosse Gefahr»).

MeteoSchweiz warnt vor um umstürzenden Bäumen, Blitzeinschlägen, Hagelschäden und Überschwemmungen durch heftige Regenfälle.

Für das westliche Ufer des Neuenburgersees um Yverdon VD und Neuenburg NE, sowie die Regionen Moutier und Tavannes im Berner Jura gilt Gefahrenstufe drei.

jura
Im rot markieren Bereich herrscht «grosse Gefahr», im orange Markierten Bereich «erhebliche Gefahr». - MeteoSchweiz

Flughafen Genf fährt Betrieb wieder hoch

12.20: Der Flughafen Genf hat nach der Überschwemmung im Gebäude der Flugsicherung Skyguide den Betrieb am Mittwochmorgen nach und nach wieder hochfahren können

Die genaue Ursache für die Überschwemmung im Untergeschoss des Kontrollzentrums der Flugsicherung in Genf nach den heftigen Gewittern vom Dienstagabend sei Gegenstand laufender Untersuchungen, teilte Skyguide mit. Die Flugsicherung hatte kurz nach 22 Uhr entschieden, den Luftraum für zwei Stunden zu sperren. Weil das Kühlsystem für Server ausgefallen war, drohte eine Überhitzungsgefahr. In den frühen Morgenstunden konnte das Kühlsystem laut Skyguide wieder in Betrieb genommen werden.

Flughafen Genf
Flughafen Genf. (Symbolbild) - Keystone

Die Kapazität im von Genf aus kontrollierten Luftraum konnte laut Skyguide unterdessen auf 70 Prozent erhöht werden. Rund 30 Flüge nach Genf und 22 Abflüge waren in der Nacht gestrichen worden.

Rund 100 Passagiere sassen im Terminal 2 des Flughafens fest. Sie wurden von einem Krisenstab versorgt. Es wurden Feldbetten, Essen und Getränke bereit gestellt. Skyguide bedauerte die Unannehmlichkeiten für die Passagiere und Fluggesellschaften.

200 Blitze in Schaffhausen

12.18: In der Region Schaffhausen gingen am Mittwochvormittag über 200 Blitze nieder.

An der Messstation Lohn im Kanton Schaffhausen wurden 44 Millimeter Regen innerhalb von einer Stunde gemessen, wie Meteoschweiz, das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie, am Mittwoch auf dem Online-Portal X meldete. Es handelte sich demnach um mehrzellige Gewitter.

Bund warnt vor möglichen Unwettern in weiten Teilen der Schweiz

11.52: Die Gewitterwarnung für die Region Schaffhausen wurde inzwischen aufgehoben. Allerdings warnt der Bund im Voraus vor möglichen Unwettern in weiten Teilen der Schweiz. Für die gesamte Westschweiz, das Baselbiet, das Wallis, sowie die Voralpen sei «Gefahrenstufe drei möglich». Dies teilt MeteoSchweiz mit.

Lokal könnte es im Laufe des Tages zu Gewittern mit Blitzeinschlägen, sowie zu heftigen Regenfällen und Überschwemmungen kommen.

unwetter
In den schraffierten Gebieten könnte es im Laufe des Tages zu Unwettern kommen. - MeteoSchweiz

Unwetterwarnung auch in Süddeutschland

11.49: Der Deutsche Wetterdienst warnt vor lokalen Unwettern mit Starkregen und Hagel im Süden Deutschlands. So könnten zwischen Mittwochvormittag und Donnerstagvormittag vor allem entlang und südlich der Donau wiederholt Gewitter auftreten, teilten die Meteorologen mit.

Laut den Prognosen kann es dabei lokal heftigen Starkregen mit 40 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit und mit bis zu 60 Litern pro Quadratmetern in wenigen Stunden auftreten. In räumlich sehr eng begrenzten Flächen seien auch 80 Liter pro Quadratmeter in wenigen Stunden möglich. Es bestehe die örtliche Gefahr von Sturzfluten und Hochwasser an Bächen und kleinen Flüssen, hiess es.

Auch in der Mitte des Landes könne es vereinzelte Gewitter geben. In den kommenden Tagen sind dann auch im Norden und Osten Gewitter mit Unwetter möglich.

20 Millionen Franken an Schäden in Waadt

11.40: Das Unwetter von Dienstagabend hat im Kanton Waadt Schäden von mindestens 20 Millionen Franken angerichtet. Dies entspricht einer ersten Schätzung der Kantonalen Gebäudeversicherung (ECA).

Die ECA rechnet damit, dass in den nächsten Tagen zwischen 2000 und 3000 Schadensmeldungen bei der Versicherung eingehen werden. «Der Grossteil der Schadenfälle stammt aus der Region Morges», sagte ECA-Sprecher Rafael Stuker. «Aber auch aus dem nördlichen Waadtland wurden Schäden gemeldet, zum Beispiel aus Orbe, Champvent und L'Auberson.»

Feuerwehr in Morges VD pumpt überflutete Keller und Tiefgaragen aus

10.12: In Morges VD sind die Aufräumarbeiten am Mittwochmorgen weiter im Gange gewesen. Rund 20 Feuerwehrleute standen im Einsatz.

Sie wurden von einem etwa gleich grossen Aufgebot des Zivilschutzes unterstützt. Einige Gebäude in der Kleinstadt am Genfersee waren stark beschädigt worden.

morges aufräumarbeiten wetter
Zuvor war es in mehreren Gebieten zu starkem Regen, Gewittern und teils Überschwemmungen gekommen. - keystone

«Wir haben insgesamt 187 Einsätze durchgeführt. Etwa 25 stehen heute auf dem Programm. Es handelt sich hauptsächlich um Überschwemmungen von Kellern und Tiefgaragen», sagte Feuerwehrkommandant Thierry Charrey der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die Einsätze konzentrierten sich auf die Umgebung des Flusses Morges, der am Dienstag gegen 18 Uhr über die Ufer getreten war, und auf die oberen Teile der Gemeinde. «Die Situation ist unter Kontrolle», fügte der Kommandant hinzu.

«Der Pegelstand der Morges ist schnell angestiegen, aber auch schnell wieder gesunken. Es gibt grosse Schäden an den umliegenden Gebäuden», sagte er.

Stromausfall im Gebiet Stein am Rhein/Ramsen SH

09.10: Im Gebiet Stein am Rhein/Ramsen im Kanton Schaffhausen gibt es am Mittwochmorgen einen teilweisen Ausfall der Stromversorgung. Wie der Bund über seine Warnplattform «Alertswiss» mitteilt, müsse mit Stromausfällen gerechnet werden. Dies, wegen Schäden am Stromnetz.

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Im Gebiet Stein am Rhein SH fällt am Mittwochmorgen teilweise der Strom aus. - Alertswiss

Gefahrenstufe «erheblich» in der Region Schaffhausen

08.35: Derzeit zieht eine neue Gewitterzelle über die Ostschweiz. Für die Region Schaffhausen wurde die Gefahrenstufe drei von fünf («erhebliche Gefahr») ausgerufen. Dies ist dem Naturgefahrenportal des Bundes zu entnehmen.

naturgefahr
Für die Region Schaffhausen (oranger Bereich) gilt die dritthöchste Gewitterwarnstufe. - Naturgefahrenportal

Die Behörden warnen vor abbrechenden Ästen und vereinzelnden umstürzenden Bäumen. Ebenfalls sei mit Blitzeinschlägen und Hagelschäden zu rechnen. In steilen Hängen könnte es zu Rutschungen und in Bächen zu Flutwellen und Überflutungen kommen.

Der Bund weist die Bevölkerung dazu an, für Blitzeinschläge exponierte Orte zu meiden. Dazu gehören Bergkreten und -gipfel, Bäume, Masten oder Türme, sowie offene Flächen, wie Lichtungen oder Fussballfelder.

Im offenen Gelände solle man bei einem Blitzschlag in Kauerstellung gehen, damit möglichst wenig Körperfläche den Boden berührt. Wichtig: «Nicht flach hinlegen!»

150 Passagiere müssen am Flughafen Genf übernachten

06.10: Laut dem Medienverantwortlichen des Flughafens Genf mussten am Dienstagabend 18 ankommende Flüge annulliert werden, 12 wurden demnach umgeleitet. Weiter seien 22 abgehende Flüge ausgefallen.

Ungefähr 150 Passagiere seien direkt von der Situation betroffen, schreibt Ignace Jeannerat auf eine Anfrage von Nau.ch in der Nacht auf Mittwoch. «Sie erhielten Unterstützung in Form von Feldbetten im Terminal T2 sowie bereitgestellte Getränke und Nahrungsmittel.»

Bist du schon einmal von Genf aus geflogen?

Wie der Mediensprecher weiter erwähnt, mussten auch mehrere Flüge der ersten Welle am Mittwochmorgen annulliert werden. Es handelt sich dabei laut Jeannerat um ungefähr 12 Ausfälle.

Diese seien entweder eine Folge der Panne bei Skyguide oder würden aus Flugausfällen aufgrund der schlechten Wetterbedingungen vom Dienstagabend resultieren.

Festnetz-Telefonnetz in mehreren Waadtländer Gemeinden ausgefallen

04.00: In mehreren Waadtländer Gemeinden fiel in der Nacht auf Mittwoch zudem das Festnetz-Telefonnetz aus. Dies teilte der Kanton Waadt über Alertswiss mit. Notfalldienste waren nur über das Mobilfunknetz erreichbar.

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In mehreren Waadtländer Gemeinden fiel am Dienstagabend das Festnetz-Telefonnetz aus. - Screenshot Alertswiss

Überschwemmung beeinträchtigte Kühlung des Rechenzentrums

02.30: In einer ersten Mitteilung von Skyguide am späten Dienstagabend hiess es, dass die Überschwemmung die Kühlung des Rechenzentrums beeinträchtige. Es bestand demnach eine Überhitzungsgefahr der Flugsicherungssysteme.

In einer zweiten Mitteilung in der Nacht auf Mittwoch wurde schliesslich erwähnt, dass das Kühlsystem nach rund zwei Stunden wieder in Betrieb genommen wurde. «Damit ist die Gefahr einer Überhitzung der Flugsicherungssysteme gebannt», hiess es im Wortlaut.

Luftraum über Genf am Dienstagabend gesperrt

02.00: Das Flugsicherungsunternehmen Skyguide musste am Dienstagabend kurz nach 22 Uhr den Luftraum im Raum Genf sperren. Der Grund war eine Überschwemmung im Untergeschoss des Kontrollraums infolge eines heftigen Gewitters.

Für ungefähr zweieinhalb Stunden konnten weder Starts noch Landungen durchgeführt werden. Skyguide-Sprecher Vladi Barrosa teilte auf Anfrage von Nau.ch mit, dass die Sperrung schliesslich um 00.30 Uhr aufgehoben wurde.

Seither werde in einer reduzierten Kapazität von 50 Prozent operiert, hiess es in der Nacht auf Mittwoch. Die Situation werde laufend beobachtet und beurteilt, so das Flugsicherungsunternehmen.

Überschwemmung beeinträchtigte Kühlung des Rechenzentrums

In einer ersten Mitteilung von Skyguide am späten Dienstagabend hiess es, dass die Überschwemmung die Kühlung des Rechenzentrums beeinträchtige. Es bestand demnach eine Überhitzungsgefahr der Flugsicherungssysteme.

In einer zweiten Mitteilung in der Nacht auf Mittwoch wurde schliesslich erwähnt, dass das Kühlsystem nach rund zwei Stunden wieder in Betrieb genommen wurde. «Damit ist die Gefahr einer Überhitzung der Flugsicherungssysteme gebannt», hiess es im Wortlaut.

Stadtzentrum von Morges VD überflutet

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Das Stadtzentrum von Morges VD war am Dienstagabend geflutet. - X@wiimoteplus

22.00: Gewitter und starker Regen haben am Dienstagabend die Waadt unter Wasser gesetzt. Insbesondere zwischen Beer VD und der Region Sainte Croix war enorm viel Regen gefallen. Örtlich gab es laut «MeteoNews» in kürzester Zeit über 100 mm.

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In der Westschweiz ist bis am Dienstagabend teilweise enorm viel Regen gefallen. - X@Meteonews

In der Stadt Morges VD sorgten die Gewitterspitzen für grössere Probleme: Wie Videos und Fotos im Netz zeigen, war am Dienstagabend die Innenstadt geflutet.

Wegen des Unwetters trat der gleichnamige Fluss an mehreren Stellen im Stadtgebiet über die Ufer. Terrassen wurden überflutet, Wasser drang in Geschäfte und Restaurants ein, Autos steckten im Wasser fest.

Laut Meteoschweiz-Prognostikerin Aude Untersee waren die heftigsten Gewitterspitzen sehr lokal und bewegten sich kaum. Das führte teilweise zu grossen Wasseransammlungen an einigen Orten.

In L'Auberson VD fiel demnach mit 98 mm Regen während einer Stunde möglicherweise sogar eine Rekordmenge Wasser. «Das ist enorm», so Untersee zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Unwetter sorgt auch in Baselland für Aufregung

21.45: Die Gewitterzelle sorgte auch im Kanton Baselland für Aufregung. Am Dienstagabend gingen laut der Polizei mehrere hundert Meldungen zu überfluteten Kellern, Stromausfällen und anderen Schäden in Liestal ein. Das sagte eine Sprecherin der Kapo Basel-Landschaft auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Betroffen waren demnach neben der Kantonshauptstadt auch Frenkendorf und Füllinsdorf. Berichte über Verletzte in der Waadt oder im Baselland gab es zunächst nicht.

Kommentare

User #4367 (nicht angemeldet)

"Wetter: Bund warnt vor «grosser Gefahr» im Appenzell" Keinen Tropfen Regen, kein laues Lüftchen gab es gestern Abend. Erst heute Morgen früh ein kurzen milden Sprutz Regen. Bundes-Wetterwarnung exzellent.

User #186 (nicht angemeldet)

Es wird schlimmer ifn den nächsten Jahren, das ist erst der Anfang vom Ende

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