Kühleres Wetter und kürzere Tage drücken vielen Menschen auf die Psyche. In diesem Jahr wird dem Sommerende besonders nachgetrauert, sagt ein Experte.
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Der Sommer findet in der Schweiz ein Ende. Viele Menschen bedauern das. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Herbsteinbruch bringt in der Schweiz tiefere Temperaturen.
  • Das Sommerende kommt abrupt – und das hat Auswirkungen auf die mentale Gesundheit.
  • Experten machen jedoch Mut: Bis Ende Oktober seien weiterhin 20 Grad oder mehr möglich.
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Der Sommer scheint sich am Wochenende definitiv verabschiedet zu haben. In der aktuellen Woche ist das Wetter deutlich frischer: Am Samstag war es noch knapp 30 Grad. Nun steigt das Thermometer ab morgen, Donnerstag, im Norden kaum noch über 13 Grad.

Zudem soll die Schneefallgrenze in der Nacht auf Donnerstag bis auf 1700 Meter fallen. Bis Samstag dürfte sie dann sogar zwischen 1200 und 1600 Meter liegen.

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Die Sommer-Freude währte dieses Jahr kurz. - keystone

Das abrupte Ende des Sommers setzt den Menschen offenbar zu. Auf Social Media trauern Anfang Woche viele den hohen Temperaturen nach. Diese Reaktion ist verständlich, sagt Psychologe Christian Fichter zu Nau.ch.

«Gefühl von Wehmut»

Der Sommer werde mit Freizeit, Ferien und angenehmen Aktivitäten im Freien assoziiert. «Wenn diese Zeit zu Ende geht, löst das ein Gefühl von Wehmut aus», so der Experte.

Hinzu komme, dass die abnehmende Sonneneinstrahlung zu Veränderungen im Hormonhaushalt führe. «Besonders die Produktion von Serotonin und Melatonin wird beeinflusst, was sich direkt auf unsere Stimmung und Energie auswirkt.»

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Psychologisch gesehen könne die abnehmende Tageslichtdauer zu einer Verschlechterung der Stimmung führen, meint Fichter. Zudem neige der Mensch dazu, mehr Zeit drinnen zu verbringen, was zu verringerter körperlicher Aktivität führe. «Dies kann wiederum Auswirkungen auf unsere physische und mentale Gesundheit haben.»

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Der Herbst hält aktuell Einzug in der Schweiz. Die Temperaturen sinken diese Woche.
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Am Donnerstag werden Höchstwerte von zwölf Grad erwartet.
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Die Schneefallgrenze sinkt dabei bis auf 1200 Meter.
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Vor allem am Alpennordhang ist mit Neuschnee zu rechnen.
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Der Sommerabschied falle dieses Jahr besonders schwer, sagt Psychologe Christian Fichter.
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«Wenn der Beginn der Saison nicht den Erwartungen entspricht, kann das Ende umso schmerzlicher sein», erklärt der Experte.
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Es entstehe eine verstärkte Sehnsucht, da man das Gefühl habe, etwas nachholen zu müssen.

«Dieses Jahr ist das Sommerende besonders schwer zu verkraften», bestätigt Fichter. Denn: Durch das schlechte Wetter im Mai und Juni hätten viele Menschen «das Gefühl eines verpassten Sommers».

«Wenn der Beginn der Saison nicht den Erwartungen entspricht, kann das Ende umso schmerzlicher sein», erklärt der Experte. Die wenigen guten Sommertage würden dadurch intensiver wahrgenommen. «Dies wiederum erschwert den Abschied. Es entsteht eine verstärkte Sehnsucht, da man das Gefühl hat, etwas nachholen zu müssen.»

Altweibersommer fällt trotz kühlem Wetter nicht komplett weg

Für Fans von warmem Wetter besteht allerdings noch Hoffnung. Der abrupte Temperaturwechsel heisst nämlich nicht, dass der sogenannte Altweibersommer wegfällt.

Laut Thomas Kleiber von Meteoschweiz gehören diese Temperatursprünge zum Spielraum des Wetters im Herbst dazu: «Dass es so springt, ist eigentlich in der Schweiz normal. Ungewöhnlich wäre es, wenn es schrittweise kühler werden würde.»

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Der Altweibersommer fällt nicht komplett weg. Bis Ende Oktober bingt das Wetter Temperaturen von über 20 Grad realistisch. - keystone

Doch die Hoffnung auf Temperaturen von über 20 Grad müssten wir noch nicht aufgeben.

«In den nächsten rund zehn Tagen erreichen wir wahrscheinlich nicht über 20 Grad im Norden», meint Kleiber. Der Meteorologe fügt aber an: «Es ist sehr wahrscheinlich, dass es nochmals so warm wird.»

Denn: «Bis Ende Oktober sind Temperaturen von über 20 Grad durchaus realistisch.»

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