Unwetter

Unwetter: Kanton St. Gallen sperrt Fuss- und Radwege am Rhein

Im Tessin ist es in der Nacht auf Samstag zu ersten Überschwemmungen gekommen. Nun ruft der Bund die höchste Gefahrenstufe aus.

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Starker Regen sorgt für erste Überschwemmungen im Tessin. - Keystone/Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Wochenende kommt es in der Ostschweiz und dem Tessin zu starkem Regen.
  • Im Tessin sorgten die Wassermassen bereits am Freitagabend für Chaos.
  • Der Bund hat für das Tessin die höchste Gefahrenstufe ausgerufen.

Die Schweiz erlebt ein regnerisches Wochenende. Ein Tiefdruckgebiet macht sich vom Ärmelkanal auf in Richtung Ostsee. Wie SRF Meteo meldete, regnet es seit Freitagmorgen im Tessin und in Teilen des Kantons Graubünden «wie aus Kübeln».

Besonders hart wurde am Samstagmittag die Magadinoebene getroffen. Dort fielen innert einer Stunde 47 Millimeter Regen. Die 36 Stunden-Niederschlagssumme stieg damit auf 228 Millimeter. Dies entspricht rund 125 Prozent des üblichen Monatsniederschlages in der Magadinoebene im August.

Wegen der grossen Regenmengen wurden im Kanton St. Gallen die Fuss- und Radwegen entlang des Rheins ab Diepoldsauer Rheinbrücke bis zum Bodensee aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres gesperrt. Das teilte die Internationale Rheinregulierung am Samstagabend mit.

Die Bevölkerung wird gebeten, sich nicht in der Nähe des Rheins aufzuhalten, um einen möglichen Einsatz des Rheinunternehmens und der Feuerwehren nicht zu behindern.

Höchste Gefahrenstufe im Tessin und Graubünden

Die Stellen beim Bund, die vor Naturgefahren warnen, haben deshalb die Gefährdungsmeldung auf die höchste der fünf Warnstufen erhöht. Die Warnung gilt ab Samstag 15.00 Uhr für 24 Stunden, wie die Naturgefahrenstellen des Bundes im Internet mitteilen.

Die letzte Unwetterwarnung der höchsten Stufe wurde gemäss Meteoschweiz vor rund 14 Jahren ausgerufen, im Zusammenhang mit starken Schneefällen im Jahr 2006 auf der Alpensüdseite. Meteoschweiz erwartete in einem Blogbeitrag den Höhepunkt der Unwetter in der Nacht auf Sonntag.

Überschwemmungen und Erdrutsche im Tessin

Erste Überschwemmungen und Erdrutsche gab es schon am Freitag im Tessin, etwa in der Nähe von Gandria am Luganersee, nördlich von Bellinzona und in der Nähe von Madonna di Ponte.

In Bissone TI wurde laut «TIO.ch» sogar ein Haus von einer Schlammlawine erfasst. Verletzte hat es dabei aber keine gegeben. Auch kam es zu Strassensperren. In der Nähe von Biasca TI sei der Bergbach Boggera zu einem riesigen Wasserfall angeschwollen, heisst es weiter.

In Avegno im Tessiner Maggiatal ist seit Samstag wegen der starken Regenfälle das Trinkwasser verunreinigt. Alertswiss ruft dazu auf, in dem Ort das Wasser nicht zu trinken und es auch nicht zum Kochen oder Waschen zu benutzen.

Auch in Graubünden und im Wallis viel Regen

Viel Regen fiel auch in Graubünden, vor allem im Bergell mit mittlerweile 130 Millimetern in Soglio. Zu einem Steinschlag kam es auf der Strasse zwischen Ilanz und Trun in der Surselva. Im Bergell ging zwischen Casaccia und Vicosoprano ein Erdrutsch nieder; die Maloja-Passstrasse ist laut TCS-Verkehrsinformation gesperrt.

Auch im südwestlichen Wallis gab es sehr grosse Regenmengen. Am Lac d’Emosson wurden bis am Samstagmorgen insgesamt ebenfalls 106 Millimeter Regen registriert.

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