Whatsapp, Dropbox und Co. haben an Zürcher Schulen nichts zu suchen
Der Datenschützer warnt: Anwendungen wie Whatsapp oder Dropbox gefährden den Datenschutz. Schulen müssen diesen jedoch einhalten können.
Das Wichtigste in Kürze
- Gratis-Anwendungen wie Whatsapp oder Dropbox werden häufig mit den eigenen Daten «bezahlt»
- Dies ist aus Sicht des Datenschützers nicht gut, speziell an Schulen.
Whatsapp, Dropbox und Co. haben an Zürcher Schulen nichts zu suchen: Mit diesen Tools können die Schulen die Einhaltung des Datenschutzes nicht garantieren. Dies war eine der Feststellungen des Zürcher Datenschützers Bruno Baeriswyl im vergangenen Jahr.
Die Digitalisierung hat Auswirkungen auf die Arbeit des Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich: Die Zahl der Anfragen zu diesem Thema habe im vergangenen Jahr weiter zugenommen, sagte Baeriswyl gemäss Medienmitteilung am Mittwoch bei der Präsentation des Tätigkeitsberichts 2017.
Besonders häufig seien Anfragen zu Cloud Computing. Öffentliche Organe erhoffen sich davon, Investitionen in Soft- und Hardware zu sparen. Baeriswyl warnt aber vor deren Einsatz: Online-Angebote würden Kontrollverlust und ungenügende Transparenz mit sich bringen.
Nichts ist gratis
Die Krux liege dabei meist im Geschäftsmodell: «Nichts ist gratis, denn wer nicht für einen Dienst bezahlt, gibt seine Daten preis.» Da aber Schulen und andere Organe für die Einhaltung des Datenschutzes verantwortlich bleiben, können sie Tools wie Whatsapp und Dropbox nicht einsetzen. Wie Baeriswyl in seinem Tätigkeitsbericht weiter schreibt, konnte aber mit Microsoft für die Volks- und Hochschulen ein Rahmenvertrag für die datenschutzkonforme Nutzung von Office 365 abgeschlossen werden.
ZVV-Ticket ist ok
Der Datenschutzbeauftragte des Kantons Zürich prüfte im vergangenen Jahr zudem das Check-in-Ticket des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) in einer Vorabkontrolle. Reisende müssen beim Check-in-Ticket vor dem Einsteigen über ihre App einchecken und nach dem Aussteigen wieder auschecken. Am Ende des Tages wird automatisch der korrekte Preis für alle unternommenen Fahrten verrechnet. Baeriswyl gab dabei eine positive Rückmeldung ab: Der ZVV sammle nur Daten, die für die Berechnung des Preises benötigt werden. Auch der Zugriff auf die Daten sei restriktiv geregelt. Das Check-in-Ticket kann mittlerweile auch schweizweit genutzt werden.
Digitalisierung als Herausforderung
Für Baeriswyl ist die Digitalisierung der Verwaltung eine besondere Herausforderung für den Datenschutz. Er bezeichnete die neue europäische Datenschutz-Grundverordnung als «wichtigen Schritt zur Stärkung der Rechte der Bürgerinnen und Bürger». Die Schweiz habe hier die Chance, einen eigenständigen Weg einzuschlagen. Die Wirkung der Datenschutzgesetze müsse gestärkt und den neuen digitalen Herausforderungen gerecht werden.