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Wildhüter schiessen «falschen» Wolf im Waadtländer Jura

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Lausanne,

Im Waadtländer Jura wurden im März zwei Wölfe abgeschossen. Einer der beiden gehörte jedoch nicht dem Marchairuz-Rudel an.

Den falschen Wolf erwischt: Einer der beiden im März von der Waadtländer Wildhut erlegten Wölfe gehörte nicht dem Marchairuz-Rudel an. (Symbolbild)
Den falschen Wolf erwischt: Einer der beiden im März von der Waadtländer Wildhut erlegten Wölfe gehörte nicht dem Marchairuz-Rudel an. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BRUN

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Waadtländer Jura wurde im März ein falscher Wolf abgeschossen.
  • Einer der beiden erlegten Tiere gehörte nicht dem Marchairuz-Rudel an.

Einer der beiden Wölfe, die im März im Waadtländer Jura erlegt worden waren, war nicht der «richtige». Nur einer gehörte dem Marchairuz-Rudel an. Der Kanton hatte vom Bund die Erlaubnis erhalten, zwei Individuen dieses Rudels abzuschiessen.

Nach der Durchführung von Verwandtschaftsanalysen ergab sich, dass der am 18. März getötete Wolf «ein weniger als drei Jahre alter Rüde von nicht identifizierten Eltern war». Er war mit keinem bekannten Rudel in der Schweiz verwandt. Das teilte der Kanton Waadt am Freitag in einer Medienmitteilung mit.

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Wölfe gelten als furchtlos und unabhängig. - Unsplash

Der zweite Wolf, der am 28. März getötet wurde, gehörte dem Marchairuz Rudel an. Die Eltern des 7 bis 11 Monate alten Jungwolfs sind das Alpha-Paar des Rudels.

«Dies zeigt, dass der gezielte Abschuss von Wölfen komplex ist», sagte Denis Rychner der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Rychner ist Kommunikationsberater der Generaldirektion für Umwelt. Der Abschussentscheid werde nur auf der Grundlage der visuellen Beobachtung, nachts, auf sich bewegende Tiere getroffen.

Sollen die Wölfe in der Schweiz geschossen werden?

Die intensive Überwachung des Wolfs ermögliche eine gute Darstellung des Territoriums des Rudels, so Denis Rychner weiter. Damit sind Foto- oder Videofallen, akustische Aufzeichnungsgeräte und andere genetische Analysen gemeint. «Trotz allem wird es immer Unbekannte und Unwägbarkeiten geben», räumte er ein.

Es ist nicht das erste Mal, dass in der Schweiz der «falsche» Wolf getötet wurde. Ein junger Wolf war im März im Rahmen der Regulierung des Rudels im Val d'Hérens getötet worden.

Der Kanton Waadt hatte im August 2021 vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) grünes Licht erhalten. Damit konnten sie zwei junge Wölfe des Rudels in der Region Marchairuz töten. Diese Regulierungsabschüsse - eine Premiere im Kanton - waren aufgrund der zunehmenden Angriffe auf das Vieh gefordert worden.

Angriffe wurden häufiger

Diese ersten Abschüsse hatten jedoch nicht die erhoffte Wirkung. Seit Beginn dieses Sommers sind die Angriffe noch häufiger geworden. Seit Ende Juni sind auf den Waadtländer Alpweiden elf Jungrinder, sieben Ziegen und vier Schafe vom Wolf getötet worden. Das geht aus der Online-Zählung des Kantons hervor.

Das letzte Opfer war ein Jungrind, das am Mittwoch in der Region Begnines, in der Gemeinde Arzier-le-Muids, tot aufgefunden wurde.

Ende Juli reagierte der Staatsrat und ordnete den Abschuss eines einzelnen Wolfs in den Waadtländer Alpen an. Gleichzeitig beantragte er eine neue Genehmigung zur Regulierung des Marchairuz-Rudels. Wenn der Bund seine Zustimmung erteilt, darf nun der Leitwolf dieses Rudels getötet werden.

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