Windisch

Windisch AG: Drei Familien dürfen 2 Jahre länger in Wohnung bleiben

Simon Binz
Simon Binz

Brugg,

Drei Familien in Windisch AG, die in einem Haus wohnen, das der Kanton als Asylunterkunft nutzen will, dürfen zwei weitere Jahre dort bleiben.

Windisch AG
Auf diesem Gelände in Windisch AG soll als Zwischennutzung eine Asylunterkunft entstehen. Langfristig sollen die Häuser einem Neubau Platz machen. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Aufgrund einer Asylunterkunft haben einige Mieter in Windisch AG die Kündigung erhalten.
  • Mehrere Parteien wehren sich vor der Schlichtungsstelle gegen den Rausschmiss.
  • Nun haben sich die ersten drei Familien mit dem Vermieter auf eine Erstreckung geeinigt.

In Windisch AG müssen per Ende Juni insgesamt 49 Parteien ihre Wohnungen in einer Liegenschaft verlassen. Der Vermieter hat ihnen gekündigt, weil auf dem Gelände ein Neubau entstehen soll. Bis zum Abriss will der Kanton die Häuser aber als Asylunterkunft benutzen. Das ist mittlerweile schon seit Februar bekannt und sorgte schweizweit für einen grossen Aufschrei.

Mehrere Mietende wollten die Kündigung aber nicht einfach so hinnehmen. Sie wehren sich deshalb vor der kantonalen Schlichtungsstelle gegen den Rausschmiss. Am gestrigen Donnerstag wurden nun zunächst die Gesuche dreier Familien behandelt.

Leben Sie in einer Mietwohnung?

Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, kam es dabei am Abend tatsächlich zu einer Einigung mit dem Vermieter: Die drei Familien dürfen demnach in ihren Wohnungen bleiben. Mit dem Vermieter wurde ein Vergleich über eine Erstreckung um zwei Jahre ausgehandelt.

Michael Adams, er wohnt mit seiner fünfköpfigen Familie in der betroffenen Liegenschaft in Windisch und darf nun bleiben, meinte, dass diese Einigung für weitere betroffene Mieter wegweisend sein wird. «Somit ist für mich fraglich, ob der Kanton sein Asylprojekt verwirklichen kann», sagt er gegenüber der «AZ».

Zunächst zeigen sich der Familienvater und die zwei weiteren Familien aber einfach nur erleichtert. Sie seien froh, dass sie «dies erreichen konnten und solchen unmenschlichen Kündigungen einen Riegel schieben konnten», heisst es.

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Kommentare

User #5329 (nicht angemeldet)

Weiter kämpfen. Zwei Jahre sind nur ein Zückerchen

User #5777 (nicht angemeldet)

Ich hatte das Glück vor 20+ Jahren selbst zu bauen. Bei unserer anderen Liegenschaft haben wir Mieter drin. Wir werden deren Miete nicht erhöhen. Nur Energiekosten ein wenig anpassen. Die haben dort über Jahrzehnte ein Leben aufgebaut. Ich finde es beschämend wie viele Vermieter geldgeil sind auf Kosten weniger gut verdienenden. Wir haben mit unseren Vermietern ein gutes Verhältnis. Das soll auch so bleiben. Auch wenn diese Welt gerade verrückt spielt.

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