Einsatzkräfte in Zürich wegen «Luis» im Dauereinsatz
Das Sturmtief «Luis» fegt über die Schweiz. In Zürich mussten die Einsatzkräfte wegen mehrerer Brände sowie Sturmschäden mehrmals ausrücken.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Sturm «Luis» kündigt sich mit Böenspitzen von über 110 km/h an.
- Für die ganze Alpennordseite gab es eine Sturmwarnung.
- Nach dem Unwetter folgt die Kälte – die Schneefallgrenze kann bis auf 400 Meter fallen.
Das Sturmtief «Luis» sorgt am Samstag für aussergewöhnliche Temperaturstürze und bringt Windböen von weit über 100 Kilometer pro Stunde mit sich. Die Einsatzkräfte von Schutz & Rettung Zürich standen praktisch im Dauereinsatz, wie sie in einer Medienmitteilung schreiben.
Mehrmals mussten die Einsatzkräfte aufgrund von Bränden ausrücken. Einen ersten Einsatz erforderte eine brennende Paletten-Lounge auf einem Balkon im Kreis 3, welche aber innert Kürze gelöscht worden sei.
Aufwendiger habe sich hingegen die Bewältigung des Einsatzes im Zürcher Kreis 11 gestaltet. Der Brand, ebenfalls ausgebrochen auf einem Balkon, habe sich aufgrund der starken Winde so schnell entfacht, dass die Balkonscheiben durch die grosse Hitze zerbarsten. Dadurch sei auch die Wohnung stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
Eine Person sei vom Rettungsdienst medizinisch erstversorgt worden, eine Hospitalisierung sei aber nicht notwendig gewesen.
Die Feuerwehr sei ausserdem mehrmals wegen entwurzelten Bäumen und abgebrochenen Ästen ausgerückt oder zur Sicherung von weggewehten Gegenständen wie etwa eines Trampolins.
Windspitzen von über 110 km/h
Auf dem Bantiger bei Bern gab es einen Windstoss von 112,3 km/h, wie der Wetterdienst Meteonews am Samstagmorgen auf Twitter meldete. Auf dem Säntis waren es 102,6 km/h.
Auf der Windkarte von Meteoschweiz waren um halb elf Uhr morgens auf dem Uetliberg bei Zürich bereits 110,9 km/h ablesbar, auf dem Chasseral 97,2 km/h. Bei Mühleberg-Stockeren BE wurden laut Meteonews 99 km/h gemessen, auf dem Zürichberg knapp 93 km/h.
In Basel sorgte das Sturmtief am Samstagnachmittag für einen spektakulären Temperatursturz. Innerhalb von nur 10 Minuten wurde es ganze sechs Grad kälter.
#Kaltfront sorgt für einen eindrücklichen Temperatursturz. Innerhalb von 10 Minuten ist die #Temperatur in #Basel von knapp 12 Grad auf 6 Grad gesunken. #Sturmtief #Luis (ss) pic.twitter.com/gwrQc5uTfy
— MeteoNews Schweiz (@MeteoNewsAG) March 13, 2021
Sturmwarnung für Alpennordseite
Für die ganze Alpennordseite gab es eine Sturmwarnung. Für das Mittelland und den Alpennordhang galt die zweithöchste Gefahrenstufe Orange (grosse Unwettergefahr).
SRF Meteo erwartete zum Höhepunkt des Sturms gegen Samstagabend Orkanböen in den Bergen von 110 bis 150 km/h, ähnlich hoch wie beim Sturm «Klaus» am Donnerstag. Von Waldspaziergängen wurde dringend abgeraten. Vor der eintreffenden Kaltfront waren mit 13 Grad noch sehr milde Temperaturen angesagt.
Warnung des Bundes: starker Schneefall. Gefahrenstufe 3 (von 5). Betroffene Regionen, weitere Informationen und Verhaltensempfehlungen auf https://t.co/qjoYMzvqsA und https://t.co/YxsbM0106B oder auf der MeteoSwissApp. #MeteoSchweiz #Unwetterwarnung pic.twitter.com/qjMBByNzqe
— MeteoSchweiz (@meteoschweiz) March 13, 2021
Nach dem Sturm wird dann die Kälte folgen. Für den Sonntag ist eine Schneefallgrenze zwischen 400 und 700 Meter prognostiziert. Am Alpennordhang und in den Voralpen sollen bis Mitte kommender Woche 50 bis 100 Zentimeter Neuschnee fallen.