Stadt Zürich

Wirbel um geplante Starts über der Stadt Zürich

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Zürich,

Der geplante Südstart am Flughafen Zürich bei Nebel und Bise sorgt für Kritik. Gegner warnen vor Lärm und Sicherheitsrisiken in dicht besiedelten Gebieten.

Flughafen Zürich Swiss Start
Der geplante Südstart am Flughafen Zürich bei Nebel und Bise sorgt für Wirbel. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Bise und Nebel sollen am Flughafen Zürich Südstarts erlaubt werden.
  • Die Pläne sorgen für Kritik.
  • Es gibt Befürchtungen hinsichtlich Lärmbelastung und Sicherheit.

Diese Änderungen erhitzen die Gemüter: Bei Bise und Nebel sollen Flugzeuge am Flughafen Zürich künftig auch in Richtung Süden starten dürfen. Betroffen wären dicht besiedelte Gebiete.

Der Verein Flugschneise Süd (VFSN) wehrt sich entschieden gegen diese Pläne. «Mit dieser Änderung will man die Starts über die Stadt Zürich einführen», sagt ein Vereinsmitglied dem «Zürcher Unterländer».

Flughafen Zürich
Der Flughafen Zürich hofft, durch den Südstart bei Nebel und Bise besser Verspätungen abarbeiten zu können. (Archivbild) - Keystone

Die Kritisierenden befürchten eine massive «Lärmbelastung» und sprechen von einem erhöhten «Sicherheitsrisiko».

«Mit solchen Abflugrouten würde man das am dichtesten besiedelte Gebiet der Schweiz überfliegen», sagt das Vereinsmitglied weiter.

Neue Regelungen sollen nur bei Bise und Nebel gelten

Die Änderung ist im «Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt (SIL)» des Bundes aufgeführt. Demzufolge könnten Flugzeuge von Piste 16 aus in Richtung Süden starten und würden so Opfikon, Dübendorf und Witikon überfliegen. Danach würden die meisten Flieger nach Uster abdrehen.

Eine andere Startroute, ebenfalls in Richtung Süden, verliefe den Plänen zufolge in Richtung Weiningen.

Flughafen Zürich Südstart
Beim Südstart gäbe es zwei Optionen: über Opfikon, Dübendorf sowie Witikon und dann weiter über Uster (rote Linie). Oder direkt nach dem Start scharf rechts nach Weiningen (orange Linie). - Open Street Map

Laut SIL gelte die neue Regelung nur bei Bise und Nebel, was etwa 10 Prozent der Tage betreffe.

Die Kritisierenden befürchten jedoch, dass die Regel später aufgeweicht und als allgemeingültig eingeführt werden könnte.

Gegner fordern Gespräche mit Deutschland

Die Gegnerinnen und Gegner der neuen Regelungen fordern, über andere Massnahmen nachzudenken. Damit an Bise- und Nebeltagen die Kapazität erhöht werden kann.

Man könnte den Flugplan entzerren oder Slots neu regeln, so Adolf Spörri, VFSN-Mitglied und Präsident der Stiftung gegen Fluglärm, im «Zürcher Unterländer».

Auch kritisiert er fehlende Verhandlungen mit Deutschland. Seit 2003 gelten dort Anflugbeschränkungen, welche vor allem den Lufthansa-Konzern, wozu auch die Swiss gehört, treffen.

Müssen Anwohnende besser vor Fluglärm geschützt werden?

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) sieht hingegen Vorteile im neuen Konzept.

Es ermögliche mehr Flugbewegungen bei Bise sowie Nebel und reduziere damit Verspätungen, was zu weniger Fluglärm am Abend führen soll.

Bereits vor einigen Jahren hatte es Pläne gegeben, Südstarts vom Flughafen Zürich aus zu genehmigen. Seinerzeit kam es aber nicht dazu.

Die Gemeinden und Planungsregionen können noch bis am 14. Februar Einwendungen machen. Der Kanton hat noch bis Mitte März Zeit. Die Rückmeldungen werden anschliessend vom Bazl geprüft.

Kommentare

User #424 (nicht angemeldet)

Der Flughafen war schon da. Also was soll das Theater von diesem Verein?

User #6261 (nicht angemeldet)

wenn das Auto bitz lärmt, stehen alle Kopf, aber die Fliegerei darf ganze Regionen beschallen, danke

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