Wirbel um geplante Starts über der Stadt Zürich
Der geplante Südstart am Flughafen Zürich bei Nebel und Bise sorgt für Kritik. Gegner warnen vor Lärm und Sicherheitsrisiken in dicht besiedelten Gebieten.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Bise und Nebel sollen am Flughafen Zürich Südstarts erlaubt werden.
- Die Pläne sorgen für Kritik.
- Es gibt Befürchtungen hinsichtlich Lärmbelastung und Sicherheit.
Diese Änderungen erhitzen die Gemüter: Bei Bise und Nebel sollen Flugzeuge am Flughafen Zürich künftig auch in Richtung Süden starten dürfen. Betroffen wären dicht besiedelte Gebiete.
Der Verein Flugschneise Süd (VFSN) wehrt sich entschieden gegen diese Pläne. «Mit dieser Änderung will man die Starts über die Stadt Zürich einführen», sagt ein Vereinsmitglied dem «Zürcher Unterländer».
Die Kritisierenden befürchten eine massive «Lärmbelastung» und sprechen von einem erhöhten «Sicherheitsrisiko».
«Mit solchen Abflugrouten würde man das am dichtesten besiedelte Gebiet der Schweiz überfliegen», sagt das Vereinsmitglied weiter.
Neue Regelungen sollen nur bei Bise und Nebel gelten
Die Änderung ist im «Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt (SIL)» des Bundes aufgeführt. Demzufolge könnten Flugzeuge von Piste 16 aus in Richtung Süden starten und würden so Opfikon, Dübendorf und Witikon überfliegen. Danach würden die meisten Flieger nach Uster abdrehen.
Eine andere Startroute, ebenfalls in Richtung Süden, verliefe den Plänen zufolge in Richtung Weiningen.
Laut SIL gelte die neue Regelung nur bei Bise und Nebel, was etwa 10 Prozent der Tage betreffe.
Die Kritisierenden befürchten jedoch, dass die Regel später aufgeweicht und als allgemeingültig eingeführt werden könnte.
Gegner fordern Gespräche mit Deutschland
Die Gegnerinnen und Gegner der neuen Regelungen fordern, über andere Massnahmen nachzudenken. Damit an Bise- und Nebeltagen die Kapazität erhöht werden kann.
Man könnte den Flugplan entzerren oder Slots neu regeln, so Adolf Spörri, VFSN-Mitglied und Präsident der Stiftung gegen Fluglärm, im «Zürcher Unterländer».
Auch kritisiert er fehlende Verhandlungen mit Deutschland. Seit 2003 gelten dort Anflugbeschränkungen, welche vor allem den Lufthansa-Konzern, wozu auch die Swiss gehört, treffen.
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) sieht hingegen Vorteile im neuen Konzept.
Es ermögliche mehr Flugbewegungen bei Bise sowie Nebel und reduziere damit Verspätungen, was zu weniger Fluglärm am Abend führen soll.
Bereits vor einigen Jahren hatte es Pläne gegeben, Südstarts vom Flughafen Zürich aus zu genehmigen. Seinerzeit kam es aber nicht dazu.
Die Gemeinden und Planungsregionen können noch bis am 14. Februar Einwendungen machen. Der Kanton hat noch bis Mitte März Zeit. Die Rückmeldungen werden anschliessend vom Bazl geprüft.