Wirtschaftskreise wollen Corona-Pass in der Schweiz bis Anfang Juni
In einem offenen Brief fordern Schweizer Wirtschaftsverbände und Parlamentarier, dass bis Anfang Juni ein digitaler Corona-Pass zur Verfügung stehen müsse.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Corona-Pass sollen Testresultate, Impfungen sowie eine Genesung registriert werden.
- Das Parlament hatte in einem Covid-19-Gesetz die Grundlage dafür geschaffen.
Schweizer Wirtschaftsverbände und Parlamentarier haben am Sonntag in einem offenen Brief die Landesregierung aufgefordert, Massnahmen zu ergreifen, um die staatlichen Eingriffe in das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben zu beenden. Sie forderten, dass bis Anfang Juni ein digitaler, fälschungssicherer Corona-Pass zur Verfügung stehen müsse.
In dem Nachweis mit gesamtschweizerisch einheitlichem Format sollen Testresultate, durchgeführte Impfungen sowie eine Genesung registriert werden, wie es in dem Schreiben heisst. Der möglichst fälschungssichere Ausweis soll bis Anfang Juni 2021 schweizweit operationell sein. Das Parlament hatte in einem Covid-19-Gesetz die Grundlage für einen solchen Nachweis geschaffen.
Unterzeichnet haben den Brief unter anderem Monika Rühl, Direktorin von Economiesuisse, Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes, und Casimir Platzer, Präsident von Gastrosuisse. Auch der Detailhandelsverband, die Hotellerie, das Gewerbe sowie mehrere Bundespolitiker aus SVP, FDP und der Mitte zählen zu den Initianten.
Lösung für Grossveranstaltungen?
Der Covid-free-Nachweis solle nicht nur Geimpften Vorteile bringen, erklärte Andreas Faller, Ex-Vizedirektor des Bundesamts für Gesundheit und Mitinitiator des offenen Briefs dem «SonntagsBlick». Auch Personen, die von Covid-19 genesen seien oder kürzlich negativ getestet wurden, sollen vom digitalen Pass beziehungsweise der App profitieren können.
Veranstalter sollen dank der App eine Möglichkeit erhalten, coronafreie Events durchzuführen. Diese müssten einzig am Eingang kontrollieren, dass alle Besucher coronafrei seien. In Frage käme die Lösung etwa für Grossveranstaltungen wie Konzerte, Open Airs und Fussballspiele, aber auch für Reisen.
Weiter forderten die Wirtschaftskreise in dem Brief, dass der Bund «alles» unternehmen müsse, damit bis Ende Juli jeder Impfwillige geimpft sei. Bis Ende März soll zudem ein Umsetzungskonzept zu Gratistests vorliegen inklusive einer Organisation für die Auslieferung. Zudem sei bis Ende September ein Konzept für mehr Versorgungssicherheit mit wichtigem medizinischem Material und Arzneimitteln nötig.