Wochenmärkte leiden noch immer unter Corona-Folgen
Teuerung und Post-Pandemie-Folgen: Die Wochenmärkte in Bern und Zürich leiden unter Besucher-Rückgang.
Das Wichtigste in Kürze
- Pandemie, Krieg, Teuerung: Das Kaufverhalten der Schweizer hat sich verändert.
- Wochenmärkte mussten einstecken. Und haben sich bis heute nicht davon erholt.
Mit der sich anbahnenden Energiekrise verändert sich auch das Kaufverhalten der Schweizer. Bio wird immer weniger gekauft – Aktionen bei Grossverteilern sind vermehrt gefragt.
Vor einer veränderten Situation stehen auch viele Wochenmärkte in der Schweiz. Die Umsätze sind seit einiger Zeit rückläufig. Zumindest in Bern, wie Walter Stettler, Präsident des Vereins «Bärner Märit» auf Anfrage erklärt.
«Es hat einfach überall etwas weniger Leute. Das ist der allgemeine Tenor der Standbetreiber.» Bei seinem eigenen Stand betrage der Rückgang 20 Prozent, so der Früchteproduzent.
Er schliesst dies darauf zurück, dass sich die Art des Einkaufens verändert hat. Das Coronavirus habe die Heimliefer-Abos gepusht und viele Produzenten hätten in dieser Zeit einen eigenen Hofladen eingerichtet. «Unter dem Strich haben die Bauern somit oft nicht weniger Einnahmen, sie sind jetzt einfach anders verteilt», so Stettler.
Auch Zürichs Märkte leiden
In Zürich beträgt der Umsatzrückgang auf den Dienstags- und Mittwochsmärkten am Helvetia- und am Bürkliplatz sowie in Oerlikon rund zehn bis 20 Prozent, wie Petra Mörgeli erklärt.
Die Präsidentin der Zürcher Marktfahrer erklärt, dass sie nach der Pandemie einige Kunden nicht mehr auf dem Markt gesehen habe. Und diese seien bis heute nicht zurückgekehrt.
Mörgeli führt den Umsatzrückgang auch darauf zurück, dass wieder weniger im Homeoffice arbeiten und geselliges Beisammensein in Restaurants und das Reisen wieder möglich ist. «Die Leute kaufen zudem wieder mehr in Deutschland ein.»
In Zürich sei es zudem schwierig geworden, neue Marktfahrer zu finden, die auch Produzenten und nicht nur Händler seien. «Hört jemand auf, ist es eine Herausforderung, diese Lücke zu schliessen.»