Wolf

Wolf greift Schaf von Solothurner Bauer an – dieser verteidigt ihn

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Grenchen,

Ein Wolf hat einen Schafbock eines Solothurner Bauern angegriffen. Dennoch findet der Bauer, dass man Wölfe nicht dezimieren sollte.

Wolf Wolfsjagd
Über das Thema Wolfsjagd wird in der Schweiz viel diskutiert. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Balm bei Günsberg SO hat ein Schafsbock einen Wolfsangriff überlebt.
  • Der Schafhalter hat zwar Angst um seine Tiere, ist aber gegen eine Wolfsregulierung.
  • «Wir Menschen fahren eine aggressivere Wachstumsstrategie als der Wolf», sagt er.

Beim Thema Wolf spalten sich die Gemüter: Während Naturschützer sich vehement gegen eine geregelte Dezimierung wehren, begrüssen die meisten Bauern eine Regulierung. Denn viele Nutztiere werden von Wölfen gerissen.

Auch Urs von Roll, Schafhalter aus Balm bei Günsberg SO, kennt die Gefahr durch Wölfe. Erst vor Kurzem griff ein Wolf seinen Schafsbock «Nolan» an. «Der Wolf hatte ihn am Hinterschenkel gepackt. Zum Glück stiess dann jemand dazu, denn er liess dann los», erklärt der Bauer im Interview mit «Tele M1».

«Nolan» habe danach «gelahmt». Von Roll habe sich Sorgen gemacht, dass der Schafsbock nicht überleben werde. Doch nach ein paar Tagen Behandlung mit Antibiotika ist «Nolan» wieder auf dem Weg zur Besserung.

«Nehme mir nicht das Recht heraus, den Wolf zu dezimieren»

Von Roll hat den Wolf später selbst noch erspäht. «Beim Hochschauen habe ich ihn in der Nähe des Unterstands gesehen.» Das sei für den Schafhalter ein komischer Moment gewesen: «Weil ich davon ausgegangen bin, dass das Schaf hier unten das einzige ist, das noch lebt.»

Was halten Sie von der präventiven Wolfsregulierung?

Er selbst verstehe, dass betroffene Bauern den sofortigen Abschuss von Wölfen fordern. Von Roll habe zwar Angst um seine Tiere, sieht das aber anders: «Ich nehme mir nicht das Recht heraus, den Wolf – der vor mir da war – zu dezimieren. Wir Menschen fahren die aggressivere Wachstumsstrategie als der Wolf», sagt von Roll.

Ein möglicher Lösungsansatz wären für ihn finanzielle Beiträge für Schutzzäune in den gefährdeten Gebieten. Dann könnten aus seiner Sicht Wölfe und Nutztierhalter nebeneinander leben.

Kommentare

User #1675 (nicht angemeldet)

Ich möchte mal wissen wieviele Wölfe es braucht damit die Wolfsfreunde zufrieden sind.

User #1610 (nicht angemeldet)

Das einzige das reguliert gehört sind die vielen Bauern in National- und Ständerat. Deren Anzahl representiert schon lange nicht mehr die Verhältnisse in der Schweiz. Also geht wählen und streicht konsequent die Bauern von den Listen.

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