Wolf Haas erhält Anton-Wildgans-Literaturpreis 2025
Der renommierte Autor Wolf Haas erhält den Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans.

Der «Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans» geht in diesem Jahr an den Salzburger Schriftsteller Wolf Haas. Das teilte die Industriellenvereinigung (IV) am Dienstag mit.
«Wolf Haas erfindet sich als Autor immer wieder neu und überspringt mühelos die vermeintlichen Grenzen zwischen ‹ernster› und ‹unterhaltender› Literatur», begründete die Jury.
Haas' exakte, oft überraschende Konstruktion und sein unverwechselbarer Ton prägen ein Werk, das «gleichermassen unterhält und zum Nachdenken anregt». Besonders mit seinen im Krimi-Genre angesiedelten, ab 1996 erschienenen «Brenner»-Romanen habe er «eine einzigartige, artifizielle Umgangssprache in die Literatur eingebracht – spielerisch, scharf beobachtet und stilistisch brillant.»
Von Werbetexter zu gefeiertem Schriftsteller
Der am 14. Dezember 1960 bei Salzburg geborene Autor startete als Werbetexter. Sowohl der Slogan «Ö1 gehört gehört» als auch «Lichtfahrer sind sichtbarer» gehen auf sein Konto. Den Sprung ins Leben als freier Schriftsteller wagte Haas mit der Veröffentlichung seines Debüts «Auferstehung der Toten» im Jahr 1996. In dem mit dem deutschen Krimi-Preis ausgezeichneten Buch tritt der Kult-Privatdetektiv Simon Brenner erstmals auf.
Darauf folgten in kurzen Abständen heute als Klassiker geltende Bestseller wie «Der Knochenmann» (1997), «Komm, süsser Tod» und «Silentium!» (1999). Später legte er in etwas längeren Abständen mit «Wie die Tiere», «Das ewige Leben», «Der Brenner und der liebe Gott», «Brennerova» und zuletzt im Jahr 2022 mit «Müll» nach.
Verfilmungen: Vom Buch zum Kino-Hit
Die zahlreichen Verfilmungen durch Wolfgang Murnberger mit Josef Hader als Simon Brenner wurden zu Kino-Hits über Österreichs Grenzen hinaus. Abseits der Erfolgsreihe festigte der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller u.a. mit Werken wie «Das Wetter vor 15 Jahren» (2006), «Eigentum» (2023) oder «Wackelkontakt» (2025) seinen Ruf als einer der originellsten Autoren der Gegenwart, heisst es.
Der Literaturpreis wird an einen Schriftsteller oder eine Schriftstellerin verliehen, dessen Werk von hervorragender Relevanz für die literarische und gesellschaftliche Konstellation unserer Zeit ist.
Bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger sind beispielsweise Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Christoph Ransmayr, Arno Geiger, Norbert Gstrein, Olga Flor oder Kathrin Röggla. Im Vorjahr ging die Auszeichnung an Laura Freudenthaler. Der Wildgans-Preis ist mit 15'000 Euro dotiert und wird im Oktober vergeben.