Yaël Meier kriegt für Rechtschreibfehler aufs Dach
Yaël Meier polarisiert. Jetzt hagelt es nicht nur Kritik für ihre Inhalte, sondern auch noch für ihre Rechtschreibung.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem viralen Video auf Tiktok wird Gen-Z-Sprachrohr Yaël Meier kritisiert.
- Sie schaffe nicht einen Linkedin-Post ohne Rechtschreibfehler, so die Kritik.
- «Belanglos», findet ein Experte. Beim Angriff geht es vor allem um Klicks.
Yaël Meier (23) erklärt Unternehmen, wie sie mit der Generation Z umgehen sollen. Sie bringt sich immer wieder mit umstrittenen Aussagen ins Gespräch: Angeblich verdiene sie eine Gage von bis zu 15'000 Franken. Ihre Heimat Vitznau LU sei ein Bergdorf und die HSG sei die beste Uni der Welt.
Alles Behauptungen, für die es entweder keine Beweise gibt – oder die schlichtweg nicht stimmen. Deswegen rechnete kürzlich auch TV-Legende Roger Schawinski mit ihr ab. Auch mit ihren selbstbewussten Linkedin-Posts kommt sie nicht überall gut an.
Dass sie polarisiert, ist ihr bewusst, sagt die Gen-Z-Unternehmerin selbst. Kein Wunder, hagelt es im Netz oft Kritik. Jetzt bekommt sie zum Beispiel wegen ihrer Rechtschreibung aufs Dach.
Yaël Meier «schafft keinen einzigen Linkedin-Post ohne Schreibfehler»
«No hate (Anmerkung d. Redaktion, Deutsch: kein Hass)», schreibt eine Schweizer Influencerin in einem Tiktok-Video. «Aber kann mir jemand erklären, wie Yaël Meier so erfolgreich sein kann, wenn sie keinen einzigen Linkedin-Post ohne Schreibfehler schafft?»
Die Kritik bringt ihr satte 148'500 Klicks ein. «Ich frage mich wirklich», schreibt sie dazu. Und in den knapp 250 Kommentaren gibt es viel Zustimmung. «Gen-Z-Mentalität, auf solche Sachen schaut man offenbar nicht mehr», meint einer.
Nur: Ein kurzer Blick auf Meiers letzte Linkedin-Posts zeigt kaum Rechtschreibfehler. Hier und da fehlt ein Komma, aber das ist es auch schon.
Tiktok-Kritik hilft Yaël Meier
Meier selbst will sich zu der Kritik nicht äussern, wie ihr Unternehmen Zeam auf Anfrage schreibt. Dafür erklärt Medienexperte Patric Raemy bei Nau.ch: «Man kann von ihr halten, was man will. Zugestehen muss man ihr, dass sie die heutige Medienlogik verstanden hat.»
Nämlich: Aufmerksamkeit sei ein wichtiges Gut und lasse sich in Geld ummünzen. «Positive Reaktionen sind natürlich besser, aber auch negative Reaktionen helfen, im Rampenlicht zu bleiben.»
Genau dasselbe mache die Person im Video. «Die Kritik an der Rechtschreibung ist meines Erachtens völlig belanglos. Es geht eigentlich nur darum, der Polarisierung eine Plattform zu geben.» Heisst: Auch die Tiktokerin weiss, spricht sie über Meier, wird sie geklickt.
«Braucht niemanden, der die Generation Z erklärt»
Raemy hat noch einen Tipp für diejenigen, die Gen Z besser verstehen wollen, ohne tief ins Portemonnaie greifen zu müssen. «Seien wir ehrlich: Jede Organisation könnte sehr einfach erfahren, wie die Jüngeren ticken.»
Dazu müssten die Führungskräfte einfach etwas aufmerksamer sein für die Bedürfnisse der jüngeren Personen. «Und von denen gibt es meistens mehr als genug in Unternehmen und in Organisationen.» Raemy denkt etwa an Lernende oder Praktikantinnen und Praktikanten.
Es bräuchte mehr Austausch, findet er. «Dann braucht es eigentlich niemanden, der die Generation Z erklärt.»