Zahl der Genesenen in der Schweiz wohl höher

Fabiola Hostettler
Fabiola Hostettler

Bern,

Das Coronavirus verursacht bei manchen Personen starke Symptome. Andere infizieren sich, aber merken nichts davon. Auch sie zählen zu den Genesenen.

Corona-Test Coronavirus
Deutschland bestätigt zwei positive Fälle der neuen Coronavirus-Variante «Omikron». - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Corona-Infektionen können beschwerdefrei überstanden werden, ohne bemerkt zu werden.
  • Die Zahl der Genesenen soll daher bis zu zehn Prozent höher sein als bisher angenommen.

Wer sich mit dem Coronavirus infiziert, dem blühen grippeähnliche Symptome. Doch nicht alle sind schlussendlich von solchen betroffen. Es kommt auch zu Ansteckungen, die beschwerdefrei vorübergehen. Die effektive Anzahl genesener Personen sei darum höher als ausgewiesen, sagt Epidemiologe Christian Althaus zu SRF.

Christian Althaus
Christian Althaus, Epidemiologe am Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) der Universität Bern und Experte in der Corona-Krise. - keystone

Laut Althaus sei es schweizweit bis zu dreimal so vielen Infektionen gekommen, als den offiziell bestätigten Fällen zu entnehmen ist. Mit dieser Rechnung sollte es in der Schweiz mehr als 2,6 Millionen Genesene geben. Wer eine Infektion überstanden hat, ist ähnlich gut vor dem Virus geschützt wie Geimpfte.

Diese Zahl darf aber nicht zu der Zahl der Geimpften addiert werden. Denn viele, die zwar genesen sind, aber keine Symptome haben, liessen sich in Unkenntnis ihrer Infektion dennoch impfen.

Anzahl der immunen Personen steigt

Der Epidemiologe Milo Puhan schätzt, dass die effektive Anzahl der Personen mit Immunität tatsächlich höher ist, als bisher verzeichnet. «Es sind fünf bis eher etwa zehn Prozent.»

Puhan leitet die schweizweite Studie «Corona Immunitas» der Universität Zürich. Dabei untersuchen Forscher, wie sich das Virus über das Land verbreitet. Trotz verschiedener landesweiter Untersuchungen lasse sich der Anteil der Genesenen nicht ganz genau bestimmen, so Puhan zu SRF.

Milo Puhan
Der Epidemiologe Milo Puhan an einer Medienkonferenz zum Coronavirus. - Screenshot YouTube

Nichtsdestotrotz steigt die Zahl der Infektionen aktuell wieder an. Dies liegt an der kalten Jahreszeit, der ansteckenderen Delta-Variante und der allmählich nachlassenden Impfwirkung bei älteren Menschen. Um der Überlastung des Gesundheitssystems entgegenzuwirken, strebt das BAG eine höhere Impfquote an.

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