ZHAW: Die Hochschule kündigt Vertrag mit Pharmafirma
Die ZHAW stellt die Zusammenarbeit mit der Firma Inthera ein. Dies nachdem Tierquälereien in einem deutschen Labor publik wurden.
Das Wichtigste in Kürze
- Tierschützer machten diese Woche Tierquälereien in einem deutschen Versuchslabor publik.
- Beauftragt wurde das Labor von der Schweizer Firma Inthera Bioscience AG.
- Die Fachhochschule ZHAW hat nun die Zusammenarbeit mit der Pharma-Firma eingestellt.
Diese Woche sind Tierquälereien in einem deutschen Versuchslabor publik gemacht worden. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) betont, dass sie von solchen Versuchen nichts gewusst habe. Diese seien inakzeptabel. Tierschützer kritisieren die Fachhochschule dennoch.
Zu keinem Zeitpunkt habe die ZHAW von Versuchen solcher Art gewusst, stellte die Fachhochschule klar. Es sei um rein analytische Laborarbeiten gegangen. Ausserdem führe die Hochschule keine Tierversuche in der Medikamentenentwicklung durch.
Schon am Donnerstag hatte die Hochschule die Zusammenarbeit mit der Wädenswiler Pharma-Firma Inthera Bioscience AG eingestellt. Diese hatte die blutigen Tests in Deutschland in Auftrag gegeben. Inthera wiederum kündigte die Kooperation mit dem deutschen Versuchslabor.
Kritik an ZHAW
Tierschutzorganisationen sind damit jedoch nicht zufrieden. «Entweder wusste die ZHAW, was ihr Kooperationspartner tat, oder sie wusste es nicht. Das erste ist unverantwortlich, das zweite problematisch», schreibt die Tierschutzorganisation Animal Rights Switzerland in einer Mitteilung. Sie fordert, dass sich die ZHAW künftig von jeglichen Tierversuchen distanziert.
Dies wird die Hochschule jedoch nicht tun, wie sie auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bekannt gab. Tests mit tiefem Schweregrad würden fortgesetzt. Trotz Alternativmethoden seien Untersuchungen an Tieren immer noch unverzichtbar.
Die ZHAW will Tierversuche allerdings nur durchführen lassen, wenn sie für die Lösung von komplexen Problemen unabdingbar sind. Beispiele von ZHAW-Tierversuchen sind etwa Tests für Wildtier-Halsbänder oder Projekte mit Fischzuchten. Diese Tests müssen Schweizer Tierschutzstandards entsprechen und immer auch vom Gesetzgeber bewilligt werden.
Schlimmste Versuche mit Hunden
Ein Beitrag der Sendung «Kassensturz» vom Fernsehen SRF hatte ans Licht gebracht, dass das deutsche Labor Hunde schlimmsten Versuchen aussetzt. Dies im Auftrag der Schweizer Pharma-Firma aus Wädenswil. Viele Tiere verendeten in blutverschmierten Zwingern.
Die Aufnahmen stammten von einem Mitarbeiter einer Tierschutz-Organisation. Anfang Jahr hatte er sich als Pfleger ins Labor eingeschleust und die Zustände gefilmt. Die Staatsanwaltschaft nahm gegen das Hamburger Labor inzwischen Ermittlungen auf.