Zoff am Blausee BE wegen Fischkot-Ablagerungen in Bach
Der Kanton Bern wirft den Besitzern der Blausee-Forellenzucht Umweltverschmutzung vor. Es geht um ein Bächlein, in welches Wasser vom Blausee abgeleitet wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Blausee-Forellenzucht im Kanton Bern leitet ihr Wasser in den Fürtbach ab.
- Das Amt für Wasser und Abfall hat dort Fischkot-Ablagerungen und Futterreste entdeckt.
- Der Kanton Bern droht mit dem Entzug der Wasserkonzession.
Neuer Zoff rund um die Blausee-Forellenzucht: Das Amt für Wasser und Abfall (AWA) des Kantons Bern wirft den Besitzern Umweltverschmutzung vor. Grund dafür sei ein Bächlein namens Fürtbach, in welches die Forellenzucht ihr Wasser ableite, berichtet der «Sonntagsblick».
In den letzten Jahren sei es dort schon mehrfach zu Verunreinigungen gekommen. Deswegen hätten sich Kanton und die Forellenzucht-Besitzer darauf geeinigt, dass die Blausee AG die Säuberung des Wasserlaufs übernehme und fortan Ablagerungen vermeide.
«30 bis 40 Zentimeter tiefe» Schlammablagerungen
In diesem Frühjahr seien die Beamten aber im Fürtbach wieder auf Ablagerungen gestossen, wie in einer dem «Sonntagsblick» vorliegenden Verfügung vom 28. Oktober stehe. Die Beamten hätten demnach «weitere Stellen mit 30 bis 40 Zentimeter tiefem, schwarzem, nach Schwefelwasserstoff riechendem Schlamm» vorgefunden.
In der Verfügung gehe es eigentlich um die Erneuerung der 2019 ausgelaufenen Wasserkonzession. Die Betreiber der Blausee AG haben 2021 eine Erneuerung der Konzession beantragt. Die Beamten halten es aber für «zweifelhaft», dass diese die dafür geforderten Qualitätsanforderungen einhalten werden: «Deutlich zu hoch» sei die Belastung mit organischem Kohlenstoff, Ammonium und Phosphor.
Bei den genannten Schlammablagerungen handle es sich laut Laboranalysen um «Fischausscheidungsprodukte und mögliche Futterreste». Zudem sei bachabwärts DNA von Regenbogenforellen gefunden worden.
Kanton erlässt Verfügung zur Säuberung auf Kosten der Blausee AG
Der Kanton habe eine Verfügung erlassen: Die Blausee AG müsse demnach den Fürtbach auf eigene Kosten säubern und künftige Verschmutzungen des Bachs vermeiden. Nötigenfalls werde eine Zwangsvollstreckung unter Beizug der Kapo durchgeführt.
Die Betreiber erklären gegenüber der Sonntagszeitung, dass die Grenzwerte eingehalten werden, die in den Bewilligungen beim Anlagenbau festgehalten wurden. Mit Fachspezialisten und vom AWA akzeptierten externen Experten würde man derzeit analysieren, wie neue Einleitungswerte von Ausscheidungen der Bioforellen eingehalten werden könnten. Die Resultate der Analyse wolle die Blausee AG abwarten und dann zu gegebener Zeit gegenüber dem AWA Stellung nehmen.