Zoff zwischen Zentralschweizer Sexklubs wegen «Dumpingpreisen»
Das Wichtigste in Kürze
- Die Erotikclubs Club Palace in Root und Club Zeus in Küssnacht liegen im Clinch.
- Palace-Klub-Betreiber Ingo Heidbrink wirft seinem Konkurrenten «Preisdumping» vor.
- Eine halbe Stunde inklusive Begleitung und Annehmlichkeiten kostet unter 100 Franken.
In der Erotikbranche der Innerschweiz brodelt es: Zwei rivalisierende Klubs, Club Palace in Root und Club Zeus in Küssnacht, nur eine kurze Autofahrt voneinander entfernt, sind im Streit um Preisgestaltung verwickelt. Der «Bote der Urschweiz» berichtet darüber.
Der Betreiber des Palace-Klubs, Ingo Heidbrink, wirft dem Konkurrenten vor, ein stillschweigendes Abkommen über Preisniveaus gebrochen zu haben und nun «Dumpingpreise» anzubieten.
Heidbrink ist kein Unbekannter in dieser Branche. Er wird vom «Tagesanzeiger» als «Bordellkönig» bezeichnet. Er betreibt mehrere Klubs im ganzen Land unter dem Namen «Das Imperium».
Er argumentiert gegen die neuen Preise des Clubs Zeus mit weniger als 100 Franken für eine halbe Stunde inklusive Begleitung und Annehmlichkeiten wie Essen und Wellness. Solch ein Angebot siehe er als Verlustgeschäft an.
Konsequenzen des Preiskampfes
Trotzdem hat sich Heidbrink entschieden, nicht rechtlich gegen den Konkurrenten vorzugehen, sondern stattdessen seine eigenen Preise anzupassen. Der Palace-Club bietet nun ebenfalls einen Tarif von 99 Franken für eine halbe Stunde an – was laut Heidbrink auch für ihn ein Verlust bedeutet.
Heidbrink sagt, dass diese Preisänderung keine Auswirkungen auf die Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wird. Auch die Qualität des Aufenthalts für Kunden werde nicht beeinträchtigt. Er ist zuversichtlich, dass sein «Imperium» solche Aktionen bewältigen kann.
Rechtliche Bedenken und Reaktionen
Auch wenn Heidbrink das stillschweigende Abkommen zwischen den beiden Klubs nicht als rechtswidrige Preisabsprache sieht, könnte dies laut Olivier Schaller von der Wettbewerbskommission (Weko) des Bundes anders gesehen werden.
Schaller betont, dass es in diesem Fall keinen Grund für ein Eingreifen gibt. Der Wettbewerb funktioniere noch und das Problem würde sich von selbst lösen.