Zoo Zürich: Seltene Grevyzebras sollen Nachwuchs bekommen
Im Zoo Zürich leben zurzeit vier vom Aussterben bedrohte Grevyzebras. Bald soll jedoch ein neu einziehender Hengst für Nachwuchs sorgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Grevyzebra ist die grösste der drei Zebra-Arten und vom Aussterben bedroht.
- Vier weibliche Exemplare davon leben zurzeit im Zoo Zürich.
- Die Art wurde nach dem früheren französischen Präsidenten Jules Grévy benannt.
In der neuen Lewa Savanne im Zoo Zürich leben vier weibliche Grevyzebras. Mittelfristig soll noch ein Hengst dazu kommen. So dass die Tiere im Rahmen des europäischen Zuchtprogramms zur Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Art beitragen können.
Die wichtigste Frage zuerst: Sind Zebras eigentlich weiss auf schwarz oder schwarz auf weiss? Wenn man den weissen Bauch der Tiere betrachtet könnte man annehmen, dass Zebras schwarze Streifen haben.
Doch es ist genau umgekehrt, wie Pascal Marty, der neue Kurator des Zoo Zürich, am Mittwoch erklärte. Während der Embryonalentwicklung sind die Fohlen zuerst schwarz, bevor sie die weissen Streifen bekommen.
Streifen schützen vor Insekten
Warum sie überhaupt eine so charakteristisches Fell haben, ist noch nicht abschliessend geklärt. Es gibt verschiedene Theorien, so etwa dass die Streifen der Tarnung dienen oder dem Erkennen der Tiere untereinander. Auch ein Kühlungseffekt wird diskutiert. Was bislang durch Experimente nachgewiesen werden konnte ist, dass die Streifen vor Insekten schützen.
Offensichtlich sind Insekten von dem Muster irritiert und haben Mühe einen Landeplatz zu finden. Das heisst nicht, dass sie gar nicht landen und Zebras nicht gestochen werden. Aber mit Streifen ist das seltener als ohne. Und offensichtlich hat sich das Muster genau im Verbreitungsgebiet der Tsetsefliege herausgebildet.
Im Zoo Zürich lebende Zebras grösste existierende Zebra-Art
Die Grevyzebras, die nach dem früheren französischen Präsidenten Jules Grévy benannt wurden, sind die grösste der drei Zebra-Arten. Sie unterscheiden sich auch in ihrer Sozialstruktur von den beiden anderen Arten. So leben Steppen- und Bergzebras in Harems mit einem Männchen und mehreren Weibchen.
Zu erkennen sind die Grevyzebras auch an ihren runden Ohren und den schmalen Streifen. Das hübsche Fell und die damit verbundene Nachfrage ist mit ein Grund dafür, dass die Art als stark gefährdet gilt. Heute sind die Tiere aber vor allem durch Landwirtschaft und den schrumpfenden Lebensraum bedroht.