Zu Arbeitsrecht: Sture Haltung der Gewerkschaften sorgt für Kritik
Die sture Haltung der Gewerkschaften zum Arbeitsrecht beim Rahmenabkommen mit der EU verärgert den Schweizer Arbeitgebe-Präsident Valentin Vogt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Gewerkschaften halten beim EU-Rahmenabkommen eine sture Haltung.
- Diese Haltung verärgert Arbeitgeber-Präsident Valentin Vogt.
- Die Sozialpartner hätten dabei die selben Interessen: den Lohnschutz zu sichern.
Die sture Haltung der Gewerkschaften bei den Verhandlungen über ein Rahmenabkommen mit der EU hat Arbeitgeber-Präsident Valentin Vogt geärgert. Dabei hätten die Sozialpartner dasselbe Interesse, nämlich den Lohnschutz zu sichern.
Die Gewerkschaften wollten aber offensichtlich mehr und den Arbeitsmarkt weiter einschränken, sagte Vogt in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen. Sie wollten das Arbeitgeber-Quorum bei Gesamtarbeitsverträgen senken, einen Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmer und was sie sonst noch im Giftschrank hätten.
Arbeitsrecht sei veraltet
Die Möglichkeiten, den Gewerkschaften im Arbeitsrecht entgegen zu kommen, seien ausgeschöpft – im Gegenteil. Als Beispiel erwähnte Vogt die Flexibilisierung der Arbeitszeit. Zu Hause die Emails checken, sei wegen des völlig veralteten Arbeitsrechts nicht erlaubt, da dies als Ruhezeit gelte.
Die Gewerkschaften hätten öffentlich gedroht, sie würden jede Änderung im Arbeitsgesetz mit dem Referendum bekämpfen. Das müsse ein Ende haben. «Vielleicht müssen wir einmal vor das Volk und fragen, ob es Sinn macht», sagte Vogt weiter.
Schweiz verlierrt global an Konkurrenzfähigkeit
Vogt äusserte sich ferner zu den Herausforderungen der Wirtschaft nach dem Abbruch der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen mit der EU. Zusammen mit dem Wirtschaftsdachverband Economiesuisse arbeiteten die Arbeitgeber an einer wirtschaftspolitischen Agenda.
Die Schweiz verliere Jahr für Jahr deutlich an Boden in globalen Vergleichen. Die Wirtschaft müsse wieder konkurrenzfähiger werden. Dafür brauche es mehr Freihandel mit Staaten ausserhalb der EU. Mit höheren Drittstaaten-Kontingente solle der Mangel an Fachkräften entschärft werden.