Zu viele Ü90-Senioren: Goldküsten-Dorf kapituliert bei Geburis
In Uetikon ZH hat der Gemeindepräsident alle Hände voll zu tun. Jährlich gratuliert er über 100 älteren Menschen zum Geburi. Aber jetzt sind es zu viel.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gemeinden an der Zürcher Goldküste gratulieren den ganz Betagten zum Geburtstag.
- Der Gemeinde wurde der Aufwand zu viel, weil so viele Menschen über 90 werden.
- Nun wird es weniger Geburi-Besuche geben.
In der malerischen Region rund um den Zürichsee ist es eine schöne Tradition: Wer einen hohen runden Geburtstag feiert, kann sich auf einen offiziellen Besuch freuen. Doch mit dem Anstieg der Lebenserwartung wächst auch die Herausforderung für die Gemeinden.
Heute werden nämlich immer mehr Menschen über 90 Jahre alt. Da summieren sich die Geburi-Besuche für die Gemeinden.
In Uetikon war es bisher üblich, dass Gemeindepräsident Urs Mettler (parteilos) zu über 100 Geburtstagen pro Jahr gratulierte. Denn: Ab dem neunzigsten Lebensjahr kam er jährlich vorbei.
Doch nun musste die Gemeinde an der Goldküste Massnahmen ergreifen, wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt. «Die Frequenz wurde uns einfach zu viel», erklärt Mettler den Entscheid.
Ab jetzt wird in Uetikon deshalb nur noch zum 90. und 95. Geburtstag gratuliert.
Gemeinden besuchen teils nur noch 100-Jährige
Mit dieser Anpassung gleicht sich Uetikon an viele andere Gemeinden am Zürichsee an: Horgen und Thalwil an den Pfnüselküste gehen gleich vor. In Adliswil und Wädenswil besuchen die Stadtpräsidenten die Jubilare erst ab dem 100. Geburtstag persönlich.
Obwohl diese Besuche eine Herausforderung darstellen können, sind sie für viele eine Herzensangelegenheit: «Die Würdigung der älteren Einwohnerinnen und Einwohner steht fix in der Agenda des Stadtrats», so die Stadt Adliswil zur Zeitung.
Und das positive Feedback aus den Gemeinden zeigt: Die Gratulationen sind sehr beliebt – sowohl bei den Jubilaren selbst als auch bei ihren Verwandten.